Zytotape zeigt Endometritis an

Die subklinische Endometritis schadet der Fruchtbarkeit und kann schnell übersehen werden. Eine Studie findet die Risikofaktoren.

Die chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut tritt in der klinischen und subklinischen Form auf und wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Die klinische Form zeigt sich durch eitrigen Scheidenausfluss. Die subklinische (nicht sichtbare) Form kann nur mithilfe eines Ultraschallbildes (kleine Menge Flüssigkeit in der Gebärmutter) oder anhand der Zytologie (Zellabstrich und Nachweis von Entzündungszellen von der Gebärmutterschleimhaut) diagnostiziert werden.
In einer Studie aus Belgien wurden 1.625 Zellabstriche von 873 Holstein-Kühen zum Zeitpunkt der künstlichen Besamung untersucht. Die eingesetzte Methode wird „Zytotape“ genannt. Darunter versteht man eine Besamungspipette, die an der Spitze mit einem 1,5 cm langen Streifen doppelseitigem Klebeband ausgestattet wurde. So können Zellen von der Oberfläche der Gebärmutterschleimhaut entnommen werden. Als Grenzwert für die subklinische Endometritis wurde ein Wert für die polymorphkernigen Granulozyten (Entzündungszellen) von mehr als einem Prozent festgesetzt.
Ergebnis: Bei der Besamung hatten noch 28% der Kühe eine zytologisch nachweisbare Endometritis. Als Hauptrisikofaktoren für diese subklinische Form der Gebärmutterentzündung galten:
Mehr als zwei Laktationen, die Besamung bis zum 124. Laktationstag und Hitzestress im Sommer. Diese Risiken können durch geeignetes Management wie Reduktion von Hitzestress, guten Kuhkomfort und den Verzicht auf Überbelegung eingedämmt werden. Die Studie zeigt, dass zu viele Kühe zur Besamung immer noch eine geringgradig infizierte Gebärmutter haben, die den Besamungserfolg mindern.
Pascottine et al., 2017