Zellzahl mindert Fruchtbarkeit

Bereits subklinische Mastitiden gefährden die ­Fruchtbarkeits­ergebnisse.

Allein die Zellzahlerhöhung bei einer subklinischen Mastitis wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Das konnten der israelische Tie­rarzt Ori Furmann von der Hebrew University (Israel) in einem Experiment zeigen. Sie infizierten jeweils sechs Kühe drei Wochen lang entweder mit einer geringen Toxinmenge von E. coli (0,5 µg) oder S. aureus (10 µg). Eine Kontrollgruppe bekam keimfreie Kochsalzlösung ins Euter appliziert.
Die Kühe in den Versuchsgruppen reagierten mit Zellzahlerhöhungen, aber ohne klinische Symptome. Auch Cortison oder Haptoglobin als Entzündungsmarker im Blut konnte kein Hinweis auf Entzündungen liefern. Die Untersuchung der Follikelflüssigkeit (Östra­diol) vor und nach dem Experiment zeigte, dass 51 % der Kühe mit E. coli bzw. 62 % mit S. aureus infiziert wurden, niedrigere Östradiolkonzentrationen in den Follikeln zeigten. Vier Tage nach Infektionsbeginn nahm die Anzahl der Follikel auf den Eierstöcken und deren Reifegrad deutlich ab.
Die Ergebnisse zeigten, dass Mastitiden bereits im subklinischen Bereich sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken können. Herden mit niedrigen Tankzellzahlen haben somit gute Voraussetzungen für optimale Besamungserfolge.
Quelle: Furmann et al. 2014