Winterbesamungen bringen produktive Kühe

Hitzestress während der Trächtigkeit kann die zukünftige Milchleistung der weiblichen Nachkommen beeinflussen. Das belegt nun eine Studie aus Florida.

Hohe Temperaturen wirken negativ auf die Milchleistung. Jedoch leiden nicht nur die Kühe unter der Hitze, auch die weiblichen Kälber können schon im Mutterleib langfristig geprägt werden. Die genauen Ursachen dafür sind bisher noch nicht geklärt. Epidemiologische Untersuchungen bei Menschen weisen darauf hin, dass Ernährungs- und Umwelteinflüsse während der Schwangerschaft lebenslange Veränderungen in der Struktur, Physiologie und Stoffwechsel der Nachkommen hervorrufen. Bei Kühen wird Hitzestress zum Zeitpunkt der Hochträchtigkeit unter anderem mit geringen Geburtsgewichten und mangelnden Im-munfunktionen der Neugeborenen in Verbindung gebracht.
Welchen Einfluss der Besamungsmonat auf die Milchleistung und Fruchtbarkeit der weiblichen Nachkommen von Holsteinkühen hat, wurde in einer Studie im US-Bundesstaat Florida untersucht. Rund 667.000 Laktationen in den Jahren 2000 bis 2012 wurden dazu analysiert.
Ergebnis: Kälber von Kühen, die in den Wintermonaten (Dezember–März) besamt wurden, benötigten von ihrer Geburt bis zur ersten Besamung und bis zur Trächtigkeit weniger Tage als die, die aus Besamungen in den Sommermonaten (Juli–September) entstanden sind. Die Milchleistung (305 Tage- und 70 Tage-Leistung) war bei Kühen, die aus Winterbesamungen enstanden sind, höher.
Fazit: Hitzestress wirkt sich nicht nur negativ auf die Milchleistung aus. Werden Kühe in den Sommermonaten besamt, dann wird langfristig die Entwicklung des daraus entstandenen Embryos beeinflusst. Die weiblichen Nachkommen können dann in ihrer Fruchtbarkeit und Milchleistung beeinträchtigt werden.
Quelle: Pinedo und DeVries, 2017