Totgeburtenraten senken

Immer noch sterben rund 13% der Kälber, die von Färsen geboren werden, bei der Geburt oder einen Tag danach.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Staufenbiel aus Berlin hat ein Jahr lang knapp 2.000 Kalbungen in einem großen Milchkuhbetrieb in Thüringen begleitet, um herauszufinden, wo die größten Risiken für Totgeburten liegen.
Ergebnis: Die Totgeburtenrate bei Färsen ist viermal (13%) so hoch wie bei Mehrkalbskühen. Treten Geburtsstörungen auf, steigt die Totgeburtenrate um den Faktor fünf. Niedrige Erstkalbealter (22,3 Monate) spielen dagegen wider Erwarten keine Rolle. Letztendlich hat auch die Auswahl des Zuchtbullen einen Einfluss auf den Geburtsverlauf. Besonders bei Erstkalbinnen ist darauf zu achten, töchterbasierte Bullen einzusetzen, um die Unsicherheit der genomischen Zuchtwerte auszuschließen.
Die Totgeburtenrate bei den Kühen lag in dieser Untersuchung immerhin noch bei 3%. Der Wert ist zwar deutlich geringer als bei den Färsengeburten, jedoch auch noch zu hoch. Hier fiel auf, dass vor allem Geburtsschwierigkeiten und -hilfe die Totgeburtenrate um den Faktor zehn erhöhen konnten. Zusammenfassend gaben die Wissenschaftler Empfehlungen ab, wie die Totgeburtenraten in den Betrieben verringert werden können:

• Reduktion und frühe Diagnostik von Mehrlingsträchtigkeiten;
• Besamung mit einem leichtkalbigen, töchterbasierten Anpaarungsbullen;
• Geburtseinleitung, wenn die Tragzeit von 285 Tagen überschritten wird;
• Einsatz von gesextem Sperma, um hohes Geburtsgewicht durch Bullenkälber zu verhindern;
• kein Lärm im Abkalbebereich zur Stressreduktion;
• Kalbepersonal schulen, damit Geburtsstörungen frühzeitig erkannt werden.

• Reduktion und frühe Diagnostik von Mehrlingsträchtigkeiten;
• Besamung mit einem leichtkalbigen, töchterbasierten Anpaarungsbullen;
• Geburtseinleitung, wenn die Tragzeit von 285 Tagen überschritten wird;
• Einsatz von gesextem Sperma, um hohes Geburtsgewicht durch Bullenkälber zu verhindern;
• kein Lärm im Abkalbebereich zur Stressreduktion;
• Kalbepersonal schulen, damit Geburtsstörungen frühzeitig erkannt werden.

Quelle: Maschurek et al., 2015