Stammzellenbasierte Mastitis-Therapie

Wissenschaftler der Cornell Universität, New York, forschen an neuartigen Ansätzen zur unterstützenden Therapie von Mastitis.

Angesichts der Sorge vor Wirkstoffresistenzen und der langfristigen Schädigung des Eutergewebes durch die Entzündungsprozesse im Verlauf einer Mastitis, forschen Wissenschaftler an der Veterinärmedizinischen Universität in New York an alternativen Therapieverfahren. Sie konnten nun die Grundlage für ein neuartiges, auf Euterstammzellen basierendes, Therapieverfahren legen.
Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe von Daryl van Nydam veröffentlichten Ende März 2018 erste Ergebnisse ihrer Studie: Im Laborversuch (in vitro) konnten sie zeigen, dass einige aus kultivierten bovinen Euterstammzellen abgesonderte Proteine (insg. „Sekretom“) die Heilung und Neubildung von geschädigtem Eutergewebe fördern sowie dieses auch von schädlichen Bakterien befreien können.
Gerade der heilende Effekt auf das Gewebe ist hoch interessant. Denn nach einer akuten Mastitis bleibt, auch nach erfolgter und erfolgreicher antibiotischer Therapie, dauerhaft geschädigtes Gewebe zurück. Dadurch ist und bleibt die Leistungsfähigkeit des Drüsengewebes im Euter und damit der Kuh für gewöhnlich geringer als vor der Euterentzündung. Aufgrund der positiven Wirkungen, die im Labor beobachtet werden konnten, wollen die Wissenschaftler nun den nächsten Schritt angehen und untersuchen, ob die Effekte sich auch bei lebenden an Mastitis erkankten Kühen wiederholen lassen. Quelle: Ledet et al., 2018