Das Füttern von Raps- oder Sonnenblumenkern-Schrot in der Hochträchtigkeit führt zu höheren Geburtsgewichten, reduziert die Futteraufnahme sowie die Milchleistung zum Laktationsbeginn.
Langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden als kritisch bei der fötalen Entwicklung (Gehirn/Zentralnervensystem) beurteilt. An der Universität Alberta (Kanada) wurde in zwei Fütterungsversuchen nun auch überprüft, wie sich das Füttern ölsaatenhaltiger Rationen auf die hochtragende Kuh auswirkt. Dazu erhielten Holsteinkühe ab dem 35. Tag vor dem berechneten Kalbetermin eine von drei verschiedenen Rationen: Entweder enthielten diese 8% Sonnenblumen- oder Rapsschrot in der Trockenmasse (TM) (= Versuchsgruppen), oder keine Ölsaaten (= Kontrollgruppe). Der Versuch endete mit der Kalbung. Ergebnisse:
- Weder Körperkondition (BCS) noch das Gewicht der Kühe wurde beeinflusst. Mehrkalbige Kühe in der Kontrollgruppe nahmen jedoch mehr TM auf, als die Kühe, die Ölsaatenschrot erhielten.
- Die Ergänzung mit Ölsaaten führte zu einer längeren Trächtigkeitsdauer (276,02 vs. 272,86 Tage) und einem erhöhten Geburtsgewicht der Kälber (43,64 vs. 40,97 kg). Besonders Kuhkälber waren schwerer. Zudem gab es häufiger Schwergeburten und Gesundheitsprobleme nach dem Abkalben.
- Das Kolostrum von den Ölsaaten-Kühen wies einen höheren Gehalt an Linol- und Ölsäure auf. Gleichzeitig wurde im Kolostrum der Kühe mit Sonnenblumenkern-Ergänzung, verglichen mit dem der Raps-Kühe, ein erhöhter Immunglobulin- und Proteingehalt festgestellt.
- Weder Körperkondition (BCS) noch das Gewicht der Kühe wurde beeinflusst. Mehrkalbige Kühe in der Kontrollgruppe nahmen jedoch mehr TM auf, als die Kühe, die Ölsaatenschrot erhielten.
- Die Ergänzung mit Ölsaaten führte zu einer längeren Trächtigkeitsdauer (276,02 vs. 272,86 Tage) und einem erhöhten Geburtsgewicht der Kälber (43,64 vs. 40,97 kg). Besonders Kuhkälber waren schwerer. Zudem gab es häufiger Schwergeburten und Gesundheitsprobleme nach dem Abkalben.
- Das Kolostrum von den Ölsaaten-Kühen wies einen höheren Gehalt an Linol- und Ölsäure auf. Gleichzeitig wurde im Kolostrum der Kühe mit Sonnenblumenkern-Ergänzung, verglichen mit dem der Raps-Kühe, ein erhöhter Immunglobulin- und Proteingehalt festgestellt.
Im zweiten Versuch wurde der Einfluss der Ölsaaten-Ergänzung auf die Milch- und die Reproduktionsleistung der Kühe untersucht. Die Rationen entsprachen denen des vorherigen Versuchs. Nach der Kalbung bekamen die Kühe eine einheitliche Ration. Es wurden NEFAs im Blut bestimmt sowie zwischen dem 7. und 35. Tag nach dem Abkalben die Eierstöcke mittels Ultraschall untersucht. Ergebnisse:
- Mehrkalbige Kühe der Kontrollgruppe (ohne Ölsaaten) nahmen vor und bis drei Wochen nach der Kalbung mehr TM auf und produzierten mehr Milch in den ersten zwei Laktationswochen.
- Die Fruchtbarkeit wurde nicht beeinflusst.
- Die Ölsaaten-Kühe hatten in der 3. Woche vor der Kalbung, sowie in der 1. und 4. Woche nach der Kalbung eine höhere Konzentration an NEFAs im Blut. Die Energiebilanzen der Kühe unterschied sich zwischen den Gruppen jedoch nicht signifikant.
- Mehrkalbige Kühe der Kontrollgruppe (ohne Ölsaaten) nahmen vor und bis drei Wochen nach der Kalbung mehr TM auf und produzierten mehr Milch in den ersten zwei Laktationswochen.
- Die Fruchtbarkeit wurde nicht beeinflusst.
- Die Ölsaaten-Kühe hatten in der 3. Woche vor der Kalbung, sowie in der 1. und 4. Woche nach der Kalbung eine höhere Konzentration an NEFAs im Blut. Die Energiebilanzen der Kühe unterschied sich zwischen den Gruppen jedoch nicht signifikant.
Fazit: Rationen für hochtragende Kühe sollten nicht mit Ölsaaten (Raps, Sonnenblume) ergänzt werden. Quelle: Salehi et al., 2014 und 2015