Propylenglykol: Die richtige Dosis macht’s

Die subklinische Ketose nach dem Kalben wird oftmals mit der oralen Gabe von Propylenglykol bekämpft. Je nach Lakationsstadium sollte die Dosis angepasst werden.

Jede Kuh durchläuft nach der Kalbung eine negative Energiebilanz, die nicht selten in eine subklinische Ketose mündet. In vielen Kuhherden ist deshalb die routinemäßige Verabreichung von Propylenglykol (hier: PG) üblich. In Österreich wurde untersucht, wie verschieden hohe Dosen an PG auf den Metabolismus der Kuh wirken. Dafür standen sieben Kühe zur Verfügung, die nach dem Kalben entweder mit 100, 300 oder 500 ml PG gedrencht wurden. Sowohl zuvor als auch danach (sechsmal innerhalb der ersten vier Stunden nach der Gabe sowie sechs und zwölf Stunden später) wurden den Tieren Blutproben entnommen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Glukose-, Insulin-, NEFA-, BHB-, Bilirubin- und Kaliumkonzentration im Blut bei den verschieden hohen Propylenglycol-Gaben deutlich variierten. Das wichtigste Ergebnis der Studie: Der positive Effekt von Propylenglycol hängt von dessen Dosierung und vom Zeitpunkt in der Laktation ab, zu dem es verabreicht wird. Frischabgekalbten Kühen muss – im Vergleich zu Trockenstehern und laktierenden Kühen – eine höhere Dosis an Propylenglycol (500 ml) verabreicht werden, um den Metabolismus und die Tiergesundheit in ähnlich positivem Maße beeinflussen zu können.Quelle: Maurer et al., 2017