Ob der Energiestoffwechsel in der Transitphase zu entgleisen droht, erkennt man nur zuverlässig an den NEFA- und BHB-Werten im Blut.
Die Pansenfüllung als Indikator für Futteraufnahme und Tiergesundheit wurde schon vielfach kontrovers diskutiert. Japanische Wissenschaftler haben nun untersucht, ob sich über den Pansenfüllungsgrad vor und um die Abkalbung Vorhersagen über den Energie- und Stoffwechselstatus der Kühe nach der Abkalbung und den Erstbesamungserfolg treffen lassen. Mit überprüft wurden die Parallelen zwischen der Pansenfüllung und den aus Blutproben ermittelten Energie- und Stoffwechselparametern.
Bei 42 tragenden Holstein-Kühen wurde zweimal wöchentlich über die drei Wochen vor sowie nach dem Abkalbetermin die Pansenfüllung und die Körperkondition (BCS) bonitiert sowie Blutproben gezogen. Die Pansenfüllung wurde jeweils zwei Stunden vor der Futtervorlage in den Noten 1 bis 5 (unzureichend bis ausreichend gefüllt) bewertet. Die Zyklustätigkeit der Eierstöcke wurde über den Progesterongehalt in der Milch bestimmt. Im Nachgang der Messungen wurden die Kühe nach tragend und nicht tragend aus der Erstbesamung eingeteilt und ihre Daten aus der Transitphase verglichen. Ergebnisse:
- Lediglich der Cholesterolgehalt (Serum) stand in direkter Beziehung zum Pansenfüllungsgrad. Zu den anderen Blutparametern konnten keine signifkanten Zusammenhänge gefunden werden.
- Der Pansenfüllungsgrad selbst unterschied sich zwischen den tragend gewordenen und nicht tragenden Kühen nur in der zweiten und dritten Woche vor der Abkalbung, aber lediglich um max. 0,2 Scorepunkte! Auch der Kalbeverlauf, Erkankungen um den Kalbezeitraum, der BCS vor der Kalbung sowie die Milchleistung hatten keinen signifikanten Einfluss auf den Erstbesamungserfolg.
- Die Zahl der Kühe mit normalen und abnormalen Zyklen unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.
- Eindeutige Unterschiede konnten dagegen zwischen den Tragenden und Nicht-Tragenden in den Blutparametern gezeigt werden: Bereits über eine Woche vor der Kalbung hatten die nach Erstbesamung tragenden Kühe signifikant höhere Glukosekonzentrationen (Serum), höhere Plasmainsulinwerte, signifikant niedrigere BHB-Werte (Serum) und niedrigere NEFA-Konzentrationen (Serum).
- Lediglich der Cholesterolgehalt (Serum) stand in direkter Beziehung zum Pansenfüllungsgrad. Zu den anderen Blutparametern konnten keine signifkanten Zusammenhänge gefunden werden.
- Der Pansenfüllungsgrad selbst unterschied sich zwischen den tragend gewordenen und nicht tragenden Kühen nur in der zweiten und dritten Woche vor der Abkalbung, aber lediglich um max. 0,2 Scorepunkte! Auch der Kalbeverlauf, Erkankungen um den Kalbezeitraum, der BCS vor der Kalbung sowie die Milchleistung hatten keinen signifikanten Einfluss auf den Erstbesamungserfolg.
- Die Zahl der Kühe mit normalen und abnormalen Zyklen unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.
- Eindeutige Unterschiede konnten dagegen zwischen den Tragenden und Nicht-Tragenden in den Blutparametern gezeigt werden: Bereits über eine Woche vor der Kalbung hatten die nach Erstbesamung tragenden Kühe signifikant höhere Glukosekonzentrationen (Serum), höhere Plasmainsulinwerte, signifikant niedrigere BHB-Werte (Serum) und niedrigere NEFA-Konzentrationen (Serum).
Fazit: Die Pansenfüllung allein als Frühindikator für Energie- und Stoffwechselprobleme nach der Abkalbung und den späteren Erstbesamungserfolg heranzuziehen ist nicht empfehlenswert, da zu unsicher. NEFA und BHB sind die sicheren und praxistauglichen (Früh-)Anzeiger für eine negative Energiebilanz! Quelle: Kawashima et al., 2016