An der bayerischen Versuchsanstalt in Achselschwang erfolgte im Sommer 2016 ein Fütterungsversuch mit Shredlage-Mais. Im November wurden erste Ergebnisse präsentiert.
Der Mais wurde Ende April 2015 ausgesät und Anfang September 2015 simultan geerntet. Ein Teil der Maispflanzen wurde herkömmlich gehäckselt...
An der bayerischen Versuchsanstalt in Achselschwang erfolgte im Sommer 2016 ein Fütterungsversuch mit Shredlage-Mais. Im November wurden erste Ergebnisse präsentiert.
Der Mais wurde Ende April 2015 ausgesät und Anfang September 2015 simultan geerntet. Ein Teil der Maispflanzen wurde herkömmlich gehäckselt (Schnittlänge 7 mm), die Shredlage wies eine theoretische Schnittlänge von 26 mm auf. Nach dem Befüllen der Silokammern wurde das Erntegut jeweils weitere 30 Minuten nachgewalzt (Walzfahrzeuge von 10,5 bzw. 11,5 t Gewicht). Unterschiede in der Silierbarkeit wurden im Laborsilo überprüft. Dazu wurde die konventionelle Mais- sowie die Shredlage in Weckgläser gefüllt und nach 90 Tagen Lagerung zwei Mal 24-stündigem Luftstress ausgesetzt. Ergebnis:
- Die Verdichtung fiel bei Shredlage im Laborversuch geringer aus (165 kg vs. 175 kg TM/m3).
- Beim pH-Wert, den Gärparametern (Milch-, Essig- und Buttersäure sowie aerobe Stabilität) ergaben sich keine Unterschiede.
- Ebenfalls geringer fiel die Verdichtung im Fahrsilo aus, an den Seiten ebenso wie im oberen und unteren Bereich. Die um 1 bis 2°C höheren Oberflächentemperaturen an der Anschnittfläche dürften auf die geringere Dichte zurückzuführen sein.
- Die Verdichtung fiel bei Shredlage im Laborversuch geringer aus (165 kg vs. 175 kg TM/m3).
- Beim pH-Wert, den Gärparametern (Milch-, Essig- und Buttersäure sowie aerobe Stabilität) ergaben sich keine Unterschiede.
- Ebenfalls geringer fiel die Verdichtung im Fahrsilo aus, an den Seiten ebenso wie im oberen und unteren Bereich. Die um 1 bis 2°C höheren Oberflächentemperaturen an der Anschnittfläche dürften auf die geringere Dichte zurückzuführen sein.
Beide Silagen wurden zur Ermittlung der Verdaulichkeit und der Energiegehalte an Hammel verfüttert. Ergebnis:
- Weder bei der Verdaulichkeit (VQ OS: 75,3 konventionell bzw. 74,0% Shredlage) noch bei den Energiegehalten (6,8 konventionell bzw. 6,7 MJ NEL/kg TM Shredlage) ergaben sich Unterschiede.
- Weder bei der Verdaulichkeit (VQ OS: 75,3 konventionell bzw. 74,0% Shredlage) noch bei den Energiegehalten (6,8 konventionell bzw. 6,7 MJ NEL/kg TM Shredlage) ergaben sich Unterschiede.
Probleme im Fütterungsversuch
Im Anschluss wurden die beiden Silagen mit 8,0 kg Frischmasse an 48 Milchkühe (0 3. Laktation, 116. Laktationstag) verfüttert. Ergebnisse:
- Von der konventionellen Maissilage haben die Kühe 1,7 kg TM mehr aufgenommen (24,4 vs. 22,7 kg TM). Dementsprechend fiel die Milchleistung der mit Shredlage gefütterten Kühe ebenfalls 1,4 kg geringer aus (35,7 vs. 34,3 kg ECM).
- Beim Wiederkauverhalten zeigte die Shredlage leichte Vorteile (502 vs. 485 Minuten pro Tag).
- Keine Unterschiede ergaben sich in Körpergewicht und -kondition.
- Von der konventionellen Maissilage haben die Kühe 1,7 kg TM mehr aufgenommen (24,4 vs. 22,7 kg TM). Dementsprechend fiel die Milchleistung der mit Shredlage gefütterten Kühe ebenfalls 1,4 kg geringer aus (35,7 vs. 34,3 kg ECM).
- Beim Wiederkauverhalten zeigte die Shredlage leichte Vorteile (502 vs. 485 Minuten pro Tag).
- Keine Unterschiede ergaben sich in Körpergewicht und -kondition.
Zur Interpretation der Versuchsergebnisse ist anzumerken, dass die Maispflanzen überwiegend kleine Kolben aufwiesen. Das Erntegut war nicht nur sehr faserreich (22% Rohfaser), sondern enthielt auch wenig Stärke (24,5%). Worauf die hohen Unterschiede in der TM-Aufnahme beruhen, konnten die Versuchsansteller (noch) nicht herausfinden. Erste Beobachtungen lassen vermuten, dass die im Versuch eingesetzte Shredlage den Kühen nicht schmeckte. Bei freier Wahl haben die Kühe die konventionelle Silage präferiert. Zwischenzeitlich wurde die Shredlage von unabhängigen Fütterungsberatern auch als nur bedingt „fütterungswürdig“ eingestuft. Ein Folgeversuch soll jetzt für mehr Klarheit sorgen. Quelle: Ettle, LAF-Tagung Bad Waldsee 2016