Mehr Trächtigkeiten durch Prostaglandin

Eine neue Studie zeigt, dass das Gewebshormon in geringer Dosis Trächtigkeitsraten verbessern kann.

Gute Besamungserfolge wünschen sich alle Milcherzeuger. Eine Gruppe kanadischer Wissenschaftler überprüfte, ob geringdosiertes natürliches Prostaglandin (5 oder 10 mg statt 25 mg) zur Besamung injiziert, die Trächtigkeitsergebnisse positiv beeinflussen kann.
Die Idee für den Versuch basiert auf der Tatsache, dass 20% der Kühe, die ein Ovsynch durchlaufen haben, noch Teile des Gelbkörpers auf dem Ovar finden. Diese unvollständige Rückbildung führt zu relativ hohen Progesteronwerten, die einer erneuten Trächtigkeit im Weg stehen. Denn bei niedrigen Progesteronwerten werden Kühe vergleichsweise besser tragend.
Im ersten Versuch bekamen 154 Kühe jeweils 5 mg Prostaglandin (Dinoprost) intramuskulär und 153 Tiere einen Placebo intramuskulär injiziert. Vor und nach der Besamung wurden Blutproben entnommen, um die Progesteronmengen zu bestimmen. Außerdem wurden die BCS–Werte bestimmt und die Laktationnummer dokumentiert. Die Trächtigkeits-diagnose wurde 30 Tage nach der Besamung mit Ultraschall gestellt.
Ergebnis: Die Behandlung mit 5 mg Prostaglandin (PG) zur Besamung hatte keinen Einfluss auf die Trächtigkeitsraten (35% PG-Gruppe vs. 37% Kontrolle).
In einem zweiten Versuchsteil bekamen die Milchkühe entweder 10 mg PG (n = 226) oder ein Placebo (n = 225). Die Trächtigkeit der Tiere wurde mit rektaler Palpation ab dem 45. Tag nach der Besamung durch den Tierarzt festgestellt.
Ergebnis: Konzeptionsraten waren höher in der Gruppe, die mit 10 mg Prostaglandin behandelt wurde (45,8% vs. 36%). Unabhängig von der PG-Gabe, hatten die Kühe mit hohen BCS-Werten bessere Konzeptionsraten als die mit niedrigeren BCS-Werten (52% vs 34%) egal ob PG gespritzt wurde oder nicht. Weiterhin zeigte sich, dass Färsen bessere Konzeptionsraten als Mehrkalbskühe (48% vs. 34%) hatten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 5 mg PG zur Besamung injiziert keinen Effekt hat, 10 mg (2 ml Dinoprost) dagegen eine Verbesserung der Trächtigkeitsraten um 10% zur Folge hatte.Quelle: Amrose, 2014