Wissenschaftler der Universität Aarhus (Dänemark) untersuchten den Effekt des Umstallens der Kühe während verschiedener Geburtsphasen auf das Fortschreiten des Kalbeverhaltens.
Um die Stressbelastung einzustufen, wählten die Wissenschaftler die Parameter: Dauer der...
Wissenschaftler der Universität Aarhus (Dänemark) untersuchten den Effekt des Umstallens der Kühe während verschiedener Geburtsphasen auf das Fortschreiten des Kalbeverhaltens.
Um die Stressbelastung einzustufen, wählten die Wissenschaftler die Parameter: Dauer der Geburt, Lautäußerungen und im Blut nachgewiesener Haptoglobin-Wert (Enzündungswert), der ein Anzeichen für erhöhten Geburtsstress ist. In dem Versuch wurden 79 Holstein-Kühe in sechs Gruppen von je 13 bis 16 Kühen gruppiert. Eingeteilt wurden sie nach dem erwarteten Kalbedatum. Die Gruppenboxen (9 x 15 m) waren mit Tiefstreu und 12 Fressgitter-plätzen (Breite/Platz = 0,75 m) ausgestattet. Angrenzend gab es jeweils zehn Einzel-Abkalbeplätze (3 x 4,5 m). Alle Buchten wurden täglich mit Stroh eingestreut. Milchkühe, die Anzeichen des Kalbens zeigten, wurden in Einzel-Abkalbeboxen umgestallt. Das Umstallen erfolgte zu verschiedenen Zeitpunkten:
- Frühes Stadium 1: Zeichen eines vergrößerten Euters, entspannte Beckenbänder, Öffnen der Zervix, zunehmend erhöhte Haltung des Schwanzes.
- Spätes Stadium 1: starke Wehen, Platzen der Fruchtblase.
- Frühes Stadium 1: Zeichen eines vergrößerten Euters, entspannte Beckenbänder, Öffnen der Zervix, zunehmend erhöhte Haltung des Schwanzes.
- Spätes Stadium 1: starke Wehen, Platzen der Fruchtblase.
Unterbrechung der Kalbung möglich
- Wurden die Kühe im frühen Stadium 1 umgestallt, verlief der Geburtsprozess normal (keine Verzögerung).
- Erfolgte das Umstallen der Kuh im späten Stadium 1, wurde die normale Geburtsabfolge stärker gestört. Die Kühe waren unruhiger und damit beschäftigt, die neue Umgebung als sicheren Geburtsort zu akzeptieren. Der Geburtsvorgang dauerte im Durchschnitt 30 min länger. Es gab höhere Enzündungswerte im Blut, die darauf hinweisen, dass die Kuh zusätzlichem Stress ausgesetzt war. Folge: ein erhöhtes Risiko von Gebärmutterentzündungen.
- Wurden die Kühe im frühen Stadium 1 umgestallt, verlief der Geburtsprozess normal (keine Verzögerung).
- Erfolgte das Umstallen der Kuh im späten Stadium 1, wurde die normale Geburtsabfolge stärker gestört. Die Kühe waren unruhiger und damit beschäftigt, die neue Umgebung als sicheren Geburtsort zu akzeptieren. Der Geburtsvorgang dauerte im Durchschnitt 30 min länger. Es gab höhere Enzündungswerte im Blut, die darauf hinweisen, dass die Kuh zusätzlichem Stress ausgesetzt war. Folge: ein erhöhtes Risiko von Gebärmutterentzündungen.