Genug Milch trotz KNS

Koagulase negative Staphylokokken werdenhäufig nachgewiesen, müssen aber nur selten behandelt werden.

Wissenschaftler der Universität Sao Paulo in Brasilien untersuchten die Auswirkung von subklinischer Mastitis, verursacht durch Koagulase negative Staphylokokken (KNS), auf die Milchleistung und -inhaltsstoffe. KNS wird häufig in der Routinediagnostik nachgewiesen. Die Bakterien besiedeln die Euterhaut und führen fast immer zu subklinischen, selten zu klinischen Euterinfektionen. Für die Studie standen 1.242 Milchkühe in 21 Herden zur Verfügung. Kühe, die in die Studie aufgenommen wurden, hatten bestimmte Kriterien zum Melk- und Mastitis-Management zu erfüllen. Die erste Milchprobe wurde von allen vier Vierteln als Gesamtgemelk entnommen, mikrobiologisch untersucht und eine Milchmengenmessung vorgenommen. KNS-positive Tiere wurden über 14 Tage beobachtet und auf Euterveränderungen abgetastet. Bei der zweiten Untersuchung er­folgte eine viertel-individuelle Milchmengenmessung sowie mikrobiologische Untersuchung.
Ergebnis: 108 KNS-positive Isolate. Infizierte Tiere hatten eine somatische Zellzahl von 306.106 Zellen pro ml, fünfmal höher als bei nicht infizierten Tieren (62.807 Zellen/ml). Die Anzahl somatischer Zellen hat keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Milchinhaltsstoffe und die Milchleistung. KNS-Mastitis in subklinischer Form hat keinen negativen Effekt auf die Milchleistung und muss nicht antibiotisch behandelt werden, solange keine kritische Obergrenze der Herdenzellzahl überschritten wird.
Quelle: Tomazi et al. 2015