Mit einer neuen, verbesserten Schalmtest-Flüssigkeit lassen sich rund 20 % mehr Zellzahl-auffällige Euterviertel erkennen.
Während klinische Mastitiden anhand der Symptome wie Schwellung und Rötung des Euters, Schmerz, erhöhte Temperatur und veränderte Milch bereits beim Vormelken erkannt werden können, ist eine einfache Diagnose subklinischer Mastitiden, bei denen die...
Mit einer neuen, verbesserten Schalmtest-Flüssigkeit lassen sich rund 20 % mehr Zellzahl-auffällige Euterviertel erkennen.
Während klinische Mastitiden anhand der Symptome wie Schwellung und Rötung des Euters, Schmerz, erhöhte Temperatur und veränderte Milch bereits beim Vormelken erkannt werden können, ist eine einfache Diagnose subklinischer Mastitiden, bei denen die genannten Symptome fehlen, nicht möglich. Ein geeigneter Parameter, um betroffene Viertel identifizieren zu können, die eine subklinische Mastitis aufweisen, ist die Zellzahl der Milch. Wird ein Zellgehalt von 100.000 Zellen/ml Milch überschritten, so liegt eine Mastitis vor. Mit dem bekannten Schalmtest lassen sich der Zellgehalt abschätzen und Eutergesundheitsstörungen damit erkennen. Hierbei wird eine Milchprobe auf eine Schalmtestplatte gemolken, mit der Testflüssigkeit versetzt und kurz gemischt. Bei einem erhöhten somatischen Zellgehalt bilden sich Schlieren oder sogar ein Gel aus. Zusätzlich enthält die Schalmtestflüssigkeit einen Indikator, der erhöhte pH-Werte der Milch, wie sie bei Mastitiden auftreten, durch einen Farbumschlag anzeigt.
Erkennung von Mastitiden steigt an
Das Ziel eines Entwicklungsprojektes, das die F. Eimermacher GmbH & Co. KG und die Hochschule Hannover gemeinsam durchgeführt haben, war es, den Schalmtest so zu optimieren, dass bereits „geringe Überschreitungen“ des Grenzwerts von 100.000 Zellen/ml frühzeitig und sicher erkannt werden können. Zunächst wurde die Rezeptur der Testflüssigkeit optimiert. Anschließend wurden Viertelanfangsgemelksproben, deren Zellgehalt bestimmt wurde, mit dem herkömmlichen sowie dem optimierten Test untersucht. Zeigt der Test die Kategorie 0 an (flüssig, Übersicht 1), so ist die Milch nicht zellzahlauffällig ( 100.000 Zellen/ml Milch), es liegt keine Mastitis vor.
Mit dem neuen optimierten Test ist es nun möglich, Eutergesundheitsstörungen bei 98 von 100 Vierteln, die eine Mastitis zeigen, nachzuweisen (Übersicht 2). Mit der herkömmlichen Testflüssigkeit wäre der Nachweis einer Störung der Eutergesundheit bei nur 77 der 100 erkrankten Viertel möglich gewesen. Mit dem optimierten Schnelltest können somit rund 20 % mehr der tatsächlich erkrankten, Zellzahl-auffälligen Viertel erkannt werden als mit dem herkömmlichen Test. Zusätzlich wurde noch untersucht, wie sicher eine Überschreitung der Zellzahlgrenze von 400.000 Zellen/ml erfolgt. Mit dem herkömmlichen Test kann bei 23 von 100 Proben mit einer Zellzahl von über 400.000 Zellen/ml eine Gelbildung beobachtet werden. Mit der neuen optimierten Testflüssigkeit bildet sich bei 62 der 100 Proben ein Gel aus. Dies bedeutet, dass etwa 40 % mehr der Proben mit einer Zellzahl von über 400.000 Zellen/ml mit dem neuen Test erkannt werden. Aus den Untersuchungsergebnissen kann zudem auch abgeleitet werden, dass eine korrekte Durchführung des Tests sehr wichtig ist, um vergleichbare Ergebnisse erzielen zu können. Hervorzuheben sind dabei:
- Das exakte Einhalten des Verhältnisses aus Milch und Testflüssigkeit gemäß Herstellerangaben;
- das Mischen für maximal 15 Sekunden;
- das sofortige Ablesen des Ergebnisses.
- Das exakte Einhalten des Verhältnisses aus Milch und Testflüssigkeit gemäß Herstellerangaben;
- das Mischen für maximal 15 Sekunden;
- das sofortige Ablesen des Ergebnisses.
Fazit
Im Vergleich zum herkömmlichen Schalmtest-System ist es mit dem neuen Test möglich, Mastitiden frühzeitig erkennen zu können. Der optimierte Test erlaubt so die sichere und schnelle Beurteilung der Eutergesundheit auf Einzeltier- und Bestandsniveau.