Die Größe entscheidet

Brunstfollikel mit einem zu großen Durchmesser bergen ein erhöhtes Risiko für den Trächtigkeitsverlust nach der Besamung.

Kleine Brunstfollikel führen zu geringen Östrogenkonzentrationen im Blut vor der Besamung und niedrigen Progesteronspiegeln nach der künstlichen Besamung. Diese Voraussetzungen führen dazu, dass die Konzeptionsraten vergleichsweise geringer ausfallen und die Besamungserfolge zurückgehen. In jedem Fall besteht ein Zusammenhang zwischen der Größe des Brunstfollikels und dem Besamungserfolg. Das haben Wissenschaftler von der Universität Alberta in Kanada in einer Studie intensiv untersucht.
Für den Versuch standen Daten von 1.576 Besamungen bei Holstein-Frisian-Kühen zur Verfügung. Die Hälfte dieser Kühe wurden mit zwei Prostaglandin-Injektionen im 14-tägigen Abstand vorsynchronisiert. Es folgten zwei OvSynch-Programme (Eisprung-Synchronisation).
Programm 1: GnRH-Injektion; fünf Tage später: doppelte Dosis Prostaglandin; 2,5. Tag GnRH und 16 Stunden später künstliche Besamung
Programm 2 : GnRH-Injektion; sieben Tage später: einfache Dosis Prostaglandin; 2,5. Tag GnRH und 16 Stunden später künstliche Besamung
Für die Auswertung wurden nur die 1.048 Tiere genutzt, die nach der künstlichen Besamung auch nachweislich ovuliert haben. Eine Ultraschall-Untersuchung konnte das nachweisen. Die Trächtigkeitskontrolle erfolgte dann ab dem 32. Tag. Die durchschnittliche Follikelgröße lag bei 16,4 mm (11 bis 25 mm). Mehrkalbskühe und Kühe mit dem 7-Tage-Ovsynch-Programm hatten größere Follikel als die in dem Vergleichsprogramm oder Kühe, die direkt nach der ersten GnRH-Spritze ovuliert haben. Wurden die Follikel größer als 20 mm, erhöhte sich das Risiko des embryonalen Frühtodes erheblich.
Quelle: Colazoo et al. 2017