Behandlungserfolg verbessern

Mehrere Faktoren beeinflussen die Heilung bei Mastitis, sie sollten in die Therapieentscheidung einbezogen werden.

Hat die Kuh Fieber und Flocken im Gemelk, wird umgehend behandelt. Das Antibiotikum bekämpft den Erreger. Sind keine Bakterien im Euter mehr nachweisbar, spricht man von bakteriologischer Heilung. In vielen Fällen zeigt die Milch weiterhin Flocken und/oder hohe Zellzahlen, denn die Entzündung im Euter bleibt bestehen. Durch den Milchfluss werden tote Bakterien und zerstörtes Gewebe abtransportiert. Bis zur klinischen Heilung (normales Milchsekret) können deshalb Wochen bis Monate vergehen. Das ist der Grund, warum in der Praxis manchmal unklar ist, ob das Antibiotikum nun gewirkt hat oder nicht. Wissenschaftler der Hochschule Hannover haben die Einflussfaktoren auf die bakteriologische Heilung untersucht. In 24 niedersächsischen Michkuhbetrieben wurde von 1.270 infizierten Vierteln vor der Therapie bzw. 14 Tage und 21 Tage später eine Milchprobe gezogen und bakteriologisch untersucht.
Ergebnis: Die bakteriologische Heilungsrate liegt bei 75%, d.h. das eingesetzte Antibiotikum hat gut gewirkt. Die Effektivität der antibiotischen Therapie verringert sich, wenn

• große Erregermengen ( 50 cfu je 0,001 ml) in der Milchprobe nachgewiesen wurden (71% Heilungsrate);
• in der aktuellen Laktation mehr als ein klinischer Mastitisfall aufgetreten ist (50% Heilungsrate);
• S.aureus in der Milchprobe nachgewiesen wurde (47% Heilungsrate).

• große Erregermengen ( 50 cfu je 0,001 ml) in der Milchprobe nachgewiesen wurden (71% Heilungsrate);
• in der aktuellen Laktation mehr als ein klinischer Mastitisfall aufgetreten ist (50% Heilungsrate);
• S.aureus in der Milchprobe nachgewiesen wurde (47% Heilungsrate).

Die genannten Faktoren beeinflussen die bakteriologische Heilung und sollten in die Therapieentscheidung miteinbezogen werden.
Quelle: Ziesch, Krömker 2015