Aktivität zeigt Schwergeburt an

Die automatische Aktivitätsmessung rund um die Kalbung kann helfen, Schwergeburten vorherzusehen.

Gibt es vor der Kalbung Hinweise darauf, dass eine Totgeburt droht? Wissenschaftler von der Ohio State University haben 662 Holstein Frisien Kühe aus drei Herden zwei Wochen vor und zwei Wochen nach dem Kalben untersucht. Für alle Kühe wurde die Aktivität (Steh-, Liege-, Laufzeiten) mithilfe eines Halsbandes gemessen. Die Umstallung in den Ab-kalbestall erfolgt 21 Tage vor der vorab errechneten Kalbung. Die Wissenschaftler interessierte vor allem, ob sich eine Totgeburt bei Kühen oder Färsen schon vor der Geburt in veränderter Aktivität zeigt. Totgeburt definierten sie als Kälber, die tot geboren oder in den ersten 24 Lebensstunden verstorben sind.
Ergebnisse: Färsen sind vor der Kalbung aktiver als Kühe. Letztere haben längere Liegezeiten. Kühe und Färsen, die später eine Totgeburt erleben, haben vor der Kalbung kürzere Liegezeiten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aktivitätsmessung rund um die Kal-bung eine Möglichkeit ist, Totgeburten vorherzusagen. Es wird empfohlen, die Veränderung der Aktivitäten in wöchentlichen Abständen auszuwerten. Zu den prophylaktischen Maßnahmen, um Transitkühe gesund in die Laktation zu führen, gehören: Optimierung der Fütterung, hohe Wasserqualität, Aktivitätsmessung, Abkalbemanagement und gut geschulte Mitarbeiter.
Quelle: Menichetti et al., 2017