Wie viel Beleuchtung braucht der Kuhstall?

Kühe benötigen etwa 150 lux Licht im Tagesverlauf, nachts sollten es weniger als 10 lux sein. Eine Beleuchtungsdauer von 12 bis 14 Stunden ist meistens ausreichend. Einfallendes Tageslicht sorgt für die jahreszeitlich bedingten Veränderungen der Tageslänge, die Kühe für ihren natürlichen Biorhythmus benötigen.
Werden trockenstehende und spätlaktatierende Kühe im „Kurztag“ (8 Std. hell, 16 Std. dunkel) gehalten, geben sie in der folgenden Laktation signifikant mehr Milch (+3,3 kg) als Kühe, die während der Trockensteherzeit im „Langtag“ (16 Std. hell/8 Std. dunkel) gehalten werden. Grund dafür ist vermutlich das Hormon Melantonin, das bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und Fruchtbarkeit von Rindern steuert. Hochlaktierende Kühe hingegen besser im „Langtag“ (16 Std. hell/8 Std. dunkel) halten, das fördert Leistung und vereinfacht die Brunsterkennung. Dafür können zusätzliche Beleuchtungsprogramme im Stall gefahren werden. Bei heranwachsenden Rindern fördert ein „Langtag“ die Euterentwicklung und die Futterverwertung. Für Kälber wird eine Beleuchtungsdauer von mindestens 16 Stunden am Tag während der ersten drei Lebenswochen empfohlen, danach reichen etwa 14 Stunden aus.
Die Funktionsbereiche können unterschiedlich beleuchtet werden: Laufbereiche sollten immer gleichmäßig ausgeleuchtet sein (Hell-Dunkel-Unterschiede nicht zu groß). Das vermeidet bei den Tieren Stress. Im Liegebereich kann der Blauanteil im Licht höher ausfallen, da die Kühe durch lange Aufenthaltsdauern in diesem Bereich von den positiven Auswirkungen profitieren. Im Melkbereich ist auf eine hohe Beleuchtungsintensität und Farbwiedergabe zu achten, so kann der Melker Auffälligkeiten am Euter leichter erkennen.