Der Einsatz eines Siliermittels zielt stets darauf ab, unerwünschte Mikroorganismen an ihrer Entwicklung zu hindern und so die Futterqualität zu erhalten.
Grundsätzlich ist bei der Silagebereitung zwischen zwei potenziellen Gefahrenquellen zu unterscheiden:
- Fehlgärungen, durch unerwünschte Mikroorganismen hervorgerufen,
- Verderb unter Lufteinfluss (insbesondere durch Hefen und Schimmelpilze), was zur Nacherwärmung führt. Luft bzw. Sauerstoff gelangt aber nicht nur nach dem Öffnen des Silos in den Futterstock, durch die Folien gelangt selbst im sorgfältig abgedeckten Silo Sauerstoff in den Futterstapel. Pro Kubikmeter Silage können bis zu fünf Liter Sauerstoff im Verlauf einer mehrwöchigen Lagerphase eindringen. Und dann sind ja immer noch Luftpolster im Silo vorhanden, die sich trotz sorgfältiger Walzarbeit nicht komplett eliminieren lassen.
- Fehlgärungen, durch unerwünschte Mikroorganismen hervorgerufen,
- Verderb unter Lufteinfluss (insbesondere durch Hefen und Schimmelpilze), was zur Nacherwärmung führt. Luft bzw. Sauerstoff gelangt aber nicht nur nach dem Öffnen des Silos in den Futterstock, durch die Folien gelangt selbst im sorgfältig abgedeckten Silo Sauerstoff in den Futterstapel. Pro Kubikmeter Silage können bis zu fünf Liter Sauerstoff im Verlauf einer mehrwöchigen Lagerphase eindringen. Und dann sind ja immer noch Luftpolster im Silo vorhanden, die sich trotz sorgfältiger Walzarbeit nicht komplett eliminieren lassen.
Für beide Problemfälle gibt es Siliermittel, die richtig eingesetzt helfen können die Silagequalität zu sichern. Darüber hinaus gibt es noch Kombipräparate, die dazu beitragen, sowohl den Gärverlauf im Silo zu verbessern als auch die Lagerfähigkeit (aerobe Stabilität, d. h. unter Lufteinfluss) der Silage zu erhöhen. Oftmals beinhalten solche Siliermittel sowohl homo- als auch heterofermentative Milchsäurebakterien (MSBho und MSBhe). Von einem derartigen Bakterienmix verspricht man sich durch die MSBho einen schnellen Anschub der Gärung (rascher pH-Abfall), nachfolgend soll durch die von den MSBhe vermehrt gebildete Essigsäure – bei gleichzeitig tiefen pH-Werten – die Ausbreitung von Hefen und anderen Schadorganismen verhindert werden.
Das kann gelingen, jedoch nur sofern gleich zu Beginn der Silierung dem Futter Sauerstoff entzogen wird. Sauerstoff ist die Wachstumsgrundlage für verschiedenste Schadorganismen! Ein Sauerstoffentzug wird durch ein maximales Verdichten gefördert, durch intensives walzen wird die Luft regelrecht aus dem Futterstock gepresst. Aber auch wenn das Verdichten optimal durchgeführt wird, ist niemals ein vollständiger Luftabschluss im Silo zu erreichen.
Die Restluft nach dem Einsilieren hat jedoch ihre Tücken, denn in diesen Fällen können sich hohe Hefe-Populationen aufbauen, die nach dem Öffnen der Silos schnell aktiv werden. Gefährlich ist dies besonders in zuckerreichen, frühgeschnittenen Grassilagen und stärkereichen Maissilagen, denn diese verfügen infolge der Milchsäuergärung über ein großes Reservoir an Nährsubstrat (Zucker und Milchsäure).
Bakterienstamm mit einmaliger Fähigkeit
Das dänische Biotechnologie-Unternehmen Chris Hansen hat kürzlich einen neuen Silierzusatz auf den Markt gebracht (SiloSolve FC), der sowohl die Gärung optimiert als auch nach dem Öffnen der Silos die Silagen lagerstabil macht. Den skandinavischen Wissenschaftlern ist es gelungen, einen „Sauerstoff fressenden“ Stamm Milchsäurenbakterien zu selektieren (Lactococcus lactis O-224 [DSM 11037]). O-224 ist ein homofermentativer Milchsäurebakterienstamm, der die einmalige Fähigkeit besitzt, den Sauerstoffgehalt in der frischen Silage innerhalb weniger Stunden zu reduzieren. Damit legt er den Grundstein für die hohe Aktivität der Milchsäurebildner und verhindert von Beginn an die Vermehrung von Hefen und Schimmelpilzen. Je weniger Sauerstoff zur Verfügung steht, desto kleiner sind die Populationen von Hefen und Schimmelpilzen, die sich während der Lagerphase im Futterstock entwickeln. Wenn die Silage nach dem Öffnen des Silos plötzlich der Luft ausgesetzt wird, fällt das Risiko einer Nacherwärmung durch die Verhinderung des Hefewachstums gering aus. Ergänzt wurde O-224 zur Sicherheit noch mit einem heterofermentativen Bakterienstamm (Lactobacillus buchneri). Dieser produziert mit zunehmendem Gärverlauf neben Milchsäure die konservierende Esssigsäure.
In mehreren Versuchen (nachträgliche Einleitung von Sauerstoff in Maissilage) konnte nachgewiesen werden, dass die Sauerstoff reduzierende Eigenschaft des O-224 bestehen bleibt. Interessant ist zudem, dass Silagen, die mit SiloSolveFC behandelt wurden und bereits nach kurzer Zeit angebrochen werden mussten, überraschenderweise kühl blieben. Aufnahmen mit einer Infrarot-Kamera zeigten eine gleichmäßige Temperatur über die ganze Anschnittfläche.