Spirale sichert Trächtigkeit

Die Progesterongabe kann bei Kühen mit ungestörtem Puerperium das Risiko des embryonalen Frühtodes reduzieren.

Nimmt die Kuh nach der Besamung auf, entwickelt sich aus der befruchteten Eizelle ein Embryo (Differenzierung). Doch viele dieser Embryonen sterben ab, bevor sie sich sicher in der Gebärmutter eingenistet haben (Plazentation).
Embryonaler Frühtod ist ein Problem in vielen Hochleistungsherden. Das Problem fällt häufig bei einer Kennzahlenauswertung auf, wenn z.B. Zwischenbesamungszeiten zu lang werden. Bis zu 40% der Embryonen gehen zwischen Tag 8 und 17 der Trächtigkeit verloren. In dieser Zeit produziert der Embryo das Interferon-Tau, dass die körpereigene Bildung von Prostaglandin (löst den Zyklusgelbkörper auf) im Muttertier blockieren soll.
Funktioniert diese Interaktion zwischen Fötus und Muttertier nicht, verzögert sich die Bildung eines funktionierenden Trächtigkeitsgelbkörpers. Der zu niedrige Progesteronspiegel des Muttertieres führt dann zum Abbruch der Trächtigkeit. Abhilfe verspricht die Verabreichung einer Progesteronspirale oder -spange für die drei entscheidenden Tage (15 bis 17. Tag). In dieser Zeit wird der regelmäßige Zyklus der Mutter auf Trächtigkeitsruhe umgestellt. Mithilfe der Spirale können 10% mehr Trächtigkeiten realisiert werden. Ist die Kuh wider Erwarten nicht tragend, gibt es keine negativen Wirkungen auf den nachfolgenden Zyklus. Eine Progesteron-Ergänzung ist sinnvoll bei Kühen mit hoher Leistung. Voraussetzung ist, dass die Kühe eine saubere Gebärmutter haben. Denn eine Entzündung in diesem Bereich bewirkt eine verstärkte körpereigene Prostaglandinsynthese und ungenügende Trächtigkeitsraten, die auch durch die Spirale oder Spange nicht verbessert werden können.