Ein Ketosemonitoring erlaubt eine zeitige Behandlung mit Propylenglykol, was sich mit zehn Euro Mehrgewinn pro Kuh bezahlt macht.
Ein Gesundheitsrisiko rund um die Kalbung ist die Ketose. Über einen digitalen Blut-Ketosetest können auch subklinisch erkrankte Kühe (ß-Hydroxybuttersäure (BHB)-Wert über 1,2 mmol/Liter), die nicht sichtbar krank...
Ein Ketosemonitoring erlaubt eine zeitige Behandlung mit Propylenglykol, was sich mit zehn Euro Mehrgewinn pro Kuh bezahlt macht.
Ein Gesundheitsrisiko rund um die Kalbung ist die Ketose. Über einen digitalen Blut-Ketosetest können auch subklinisch erkrankte Kühe (ß-Hydroxybuttersäure (BHB)-Wert über 1,2 mmol/Liter), die nicht sichtbar krank sind, erkannt und somit rechtzeitig behandelt werden. Dass sich das rechnet, zeigt eine nordamerikanische Studie: Kühe mit subklinischer Ketose sind nach der Kalbung umgehend mit Propylenglykol (300 ml pro Tag, über fünf Tage) behandelt worden. Das brachte 0,75 kg mehr Milch pro Kuh/Tag, weniger Labmagenverlagerungen und weniger Abgänge.
Insgesamt ließ sich ein wirtschaftlicher Vorteil durch eine frühzeitig erfolgte Behandlung von zehn Euro pro Kuh verbuchen. Demgegenüber stehen die Kosten für die Blutuntersuchung. Anders als in den USA sind in Deutschland die Ketosemessgeräte (z. B. NovaVet ca. 20 €) und Teststreifen (ca. 2 €) etwas teurer. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich der Bluttest auch noch lohnt, wenn die Einzelkuh mehr als einmal (bis zu viermal) getestet wird.
Ketose-Situation in jeder Herde anders
Neue Studien aus Deutschland (Heuwieser, FU-Berlin) zeigen, dass mehr als die Hälfte der Fälle subklinischer Ketose nach dem 14. bis zum 42. Laktationstag auftreten. Um herauszufinden, wann und in welchem Umfang die subklinische Ketose in einer Herde vorkommt, bietet sich ein Ketose-Monitoring an.
Testen Sie dazu wöchentlich fünf bis zehn Kühe beginnend ab dem dritten Laktationstag und notieren Sie die Ergebnisse. Je nach Ergebnis (Häufigkeit in Prozent) gehen die Empfehlungen dahin, dass entweder nur weiter überwacht wird, überwacht und Einzeltiere behandelt oder alle Tiere mit Propylen behandelt werden:
- 15 %: monatliche Kontrolle beibehalten
- 15 – 20 %: wöchentliche Kontrolle und Einzeltiere mit Propylenglykol behandeln
- 40 %: alle Kühe mit Propylenglykol behandeln
- 15 %: monatliche Kontrolle beibehalten
- 15 – 20 %: wöchentliche Kontrolle und Einzeltiere mit Propylenglykol behandeln
- 40 %: alle Kühe mit Propylenglykol behandeln
Auf die Ergebnisse muss, neben der Behandlung, auch mit Managementmaßnahmen reagiert werden. Bei hohen BHB-Werten steht eine Kontrolle der Fütterungs- und Haltungsbedingungen an. So ist z. B. ein Kuh : Fress- und Liegeplatz-Verhältnis von 1 : 1 die beste Basis für höchstmögliche Futteraufnahmen!