Prof. Dr. Olaf Steinhöfel – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Die Arbeit der Pansenmikroben produziert Wärme in den Vormägen, bei Hitzestress belastet das die Kuh als „Faserfresser“ zusätzlich. Können Kühe bei Temperaturen bis 15°C ihren Wärmehaushalt noch allein über die Hautdurchblutung regulieren, funktioniert das bei anhaltenden Temperaturen über 25°C nicht mehr. Dann müssen sie die Wärme zunehmend über Wasser ausschwitzen, veratmen oder über den Harn abführen, um nicht zu überhitzen.
Um die Wärmeerzeugung über den Stoffwechsel zu reduzieren, senkt die Kuh zuerst ihre Energie-/Futteraufnahme. Durch die Depression der Strukturaufnahme, falsches Gegensteuern mit Kraftfutter in Reaktion auf Milchleistungsabfall und durch erhöhten Verlust an Puffersubstanzen über Schweiß und Harn nimmt bei Hitzestress gleichzeitig das Risiko von metabolischer Acidose zu. Die Gefahr ist auch nach der Hitzephase nicht vorbei, denn oft steigen die Futteraufnahme und damit die Säurebildung in den Vormägen bei sinkenden Temperaturen sprunghaft wieder an.
Für die Fütterung in Hitzephasen heißt es daher, den Pansen eher zu unterfordern, um die wärmeproduzierende Mikrobentätigkeit zu begrenzen. Rationsveränderungen sind in Übergängen angebracht:
- Strukturfutter nur restriktiv einsetzen. Nur das beste rohfaserarme Grobfutter einsetzen. Auf Stroh oder faserreiches Heu muss eventuell ganz verzichtet werden. Es sollte gezielt an die Untergrenze von 350 g strukturwirksame Rohfaser je 100 kg Körpermasse herangefüttert und mit Pansenpuffersubstanzen unterstützt werden.
- Bei Transponder-, AMS- oder Melkstandsfütterung die Kraftfuttermenge absenken, denn die Aufnahme faserhaltiger Futtermittel sinkt und die des Kraftfutters dagegen oft nicht.
- Den Anteil an Durchflussnährstoffen maximieren. Pansengeschützte Proteinkonzentrate und Fette sowie Körnermais statt Getreide entlasten die Pansentätigkeit. Um die Pansenbakterien weiter zu stimulieren, können Lebendhefen zum Einsatz kommen.
- Rationen von Hochleistungskühen energetisch mit Fetten aufwerten. Fette besitzen die höchste Energiedichte aller Futtermittel (1 kg enthält Ø 18,5 MJ NEL), zudem sind die Wärmeverluste bei Fetteinsatz deutlich geringer als bei faserreichen Energieträgern. Ungeschützte Fettgaben über 800 g je Kuh und Tag provozieren jedoch Fermentationsstörungen in den Vormägen. Bei der Gabe von pansengeschütztem Fett kann die Gesamtfettaufnahme auf bis zu 1.300 g (zu 50% geschützt) gesteigert werden.
- Strukturfutter nur restriktiv einsetzen. Nur das beste rohfaserarme Grobfutter einsetzen. Auf Stroh oder faserreiches Heu muss eventuell ganz verzichtet werden. Es sollte gezielt an die Untergrenze von 350 g strukturwirksame Rohfaser je 100 kg Körpermasse herangefüttert und mit Pansenpuffersubstanzen unterstützt werden.
- Bei Transponder-, AMS- oder Melkstandsfütterung die Kraftfuttermenge absenken, denn die Aufnahme faserhaltiger Futtermittel sinkt und die des Kraftfutters dagegen oft nicht.
- Den Anteil an Durchflussnährstoffen maximieren. Pansengeschützte Proteinkonzentrate und Fette sowie Körnermais statt Getreide entlasten die Pansentätigkeit. Um die Pansenbakterien weiter zu stimulieren, können Lebendhefen zum Einsatz kommen.
- Rationen von Hochleistungskühen energetisch mit Fetten aufwerten. Fette besitzen die höchste Energiedichte aller Futtermittel (1 kg enthält Ø 18,5 MJ NEL), zudem sind die Wärmeverluste bei Fetteinsatz deutlich geringer als bei faserreichen Energieträgern. Ungeschützte Fettgaben über 800 g je Kuh und Tag provozieren jedoch Fermentationsstörungen in den Vormägen. Bei der Gabe von pansengeschütztem Fett kann die Gesamtfettaufnahme auf bis zu 1.300 g (zu 50% geschützt) gesteigert werden.
Bei höheren Gaben reagiert die Futteraufnahmeregulation, da diese lipostatisch gegengesteuert wird. Auch fette Kühe und Kühe, welche aufgrund eingeschränkter Futteraufnahme Körperfett einschmelzen, haben immer einen höheren Blutfettsäurespiegel und fressen dadurch weniger.
- Gesamtration nicht trockener als 50 bis 55% TM. Eine Wasserzugabe zur Ration ist zwar möglich, aber gerade die geringe Säuremenge in trockenen Silagen reicht dann nicht aus, um den pH-Wert der Ration im sauren Bereich zu halten. Die aerobe Stabilität solcher Rationen kann schneller sinken, sie erwärmen sich und die Futteraufnahme stoppt nahezu. Nacherwärmtes Futter gehört nicht in den Futtertrog.
- Futtervorlage abends bzw. mehrmals täglich. Im Sommer nehmen Milchkühe bis zu 2/3 ihrer Futtermenge nachts auf. In den Abend- und Nachtstunden dürfen die Tröge also nie leer sein. Restfutterbeseitigung und Trogreinigung erfolgen also ebenfalls abends. Das ist zudem sinnvoll, weil die aeroben Veränderungen im Futter am Tag höher sind als in den kühleren Nachtstunden.
- Nachts weiden lassen. Bei hohen Temperaturen und wenig Schatten auf der Weide sollten die Kühe tagsüber im dachgedämmten und gut durchlüfteten Stall bleiben.
- Mit Viehsalz den um 15% höheren Natrium-bedarf decken. Bereits bei 25°C schwitzen Kühe rund 1,5 Liter Wasser je Stunde aus, der Salzverlust steigt und muss ausgeglichen werden. Zudem sind Mineralfutter mit höheren Gehalten an Vitamin E (5.000 mg) und Selen sinnvoll, um dem erhöhten Bedarf an Antioxidanzien zur Vermeidung von oxidativem Stress Rechnung zu tragen.
- Gesamtration nicht trockener als 50 bis 55% TM. Eine Wasserzugabe zur Ration ist zwar möglich, aber gerade die geringe Säuremenge in trockenen Silagen reicht dann nicht aus, um den pH-Wert der Ration im sauren Bereich zu halten. Die aerobe Stabilität solcher Rationen kann schneller sinken, sie erwärmen sich und die Futteraufnahme stoppt nahezu. Nacherwärmtes Futter gehört nicht in den Futtertrog.
- Futtervorlage abends bzw. mehrmals täglich. Im Sommer nehmen Milchkühe bis zu 2/3 ihrer Futtermenge nachts auf. In den Abend- und Nachtstunden dürfen die Tröge also nie leer sein. Restfutterbeseitigung und Trogreinigung erfolgen also ebenfalls abends. Das ist zudem sinnvoll, weil die aeroben Veränderungen im Futter am Tag höher sind als in den kühleren Nachtstunden.
- Nachts weiden lassen. Bei hohen Temperaturen und wenig Schatten auf der Weide sollten die Kühe tagsüber im dachgedämmten und gut durchlüfteten Stall bleiben.
- Mit Viehsalz den um 15% höheren Natrium-bedarf decken. Bereits bei 25°C schwitzen Kühe rund 1,5 Liter Wasser je Stunde aus, der Salzverlust steigt und muss ausgeglichen werden. Zudem sind Mineralfutter mit höheren Gehalten an Vitamin E (5.000 mg) und Selen sinnvoll, um dem erhöhten Bedarf an Antioxidanzien zur Vermeidung von oxidativem Stress Rechnung zu tragen.