Weidemilch aus dem Stall ist zulässig

Die Vermarktung von „Weidemilch“ ist auch dann zulässig, wenn die Kühe überwiegend im Stall gehalten werden. 120 Tage Weidegang und sechs Stunden pro Tag reichen aus, um die Milch als Weidemilch zu bewerben. Das entschied das Oberlandesgericht Nürnberg in einem rechtskräftigen Urteil (Az. 3U1537/16).
Ein Wettbewerbsverband hatte gegen einen Discounter geklagt. Es handele sich bei dieser Milch lediglich um ein Saisonprodukt, da die Milchkühe die restlichen 240 Tage im Jahr im Stall verbringen. Die Verbraucher würden daher irregeführt. Das Oberlandesgericht teilte diese Einschätzung nicht.
Die Begründung: Es gibt keine rechtlichen Vorgaben für die Bezeichnung „Weidemilch“. Daher reiche der Branchenstandard aus, zumal auch das Landwirtschaftsministerium Niedersachsen diesen in seinem „Weidemilch-Label“ beschreibt.