Schnelltest im Stall mit dem Biochip

Entscheidend für eine effiziente Mastitis-Therapie ist die Kenntnis über Erreger und eventuell bestehende Resistenzen. Bei einer klinischen Mastitis werden i.d.R. Milchproben in spezialisierte Labore eingesandt. Bis erste Ergebnisse vorliegen, vergehen 24 bis 48 Stunden. Sächsische Forscher entwickeln nun einen Biochip, der schon bald eine Mastitisdiagnostik innerhalb einer halben Stunde direkt vor Ort erlauben und zudem präziser sein soll als vorhandene Schnelltests. Aufgrund des Analyseergebnisses kann die Therapie sofort mit dem Arzneimittel starten, das die identifizierten Erreger am wirksamsten bekämpft.
Der von einem interdisziplinären Team des Forschungsprojektes „MANTRA“ entwickelte Biochip basiert auf der Lab-on-Chip-Technologie. Sie reduziert die im Labor eingesetzten Gerätschaften und Abläufe auf Scheckkartenformat. Wenige Milchtropfen bewegen sich in winzigen Röhren und passieren unterschiedliche Reaktions- und Analysebereiche. Eine Software errechnet aus dem genetischen Fingerabdruck die detektierten Erreger und Resistenzen.
Die Analyse dauert wegen der dafür notwendigen DNA-Vervielfältigung etwa eine halbe Stunde und kann auf dem Smartphone verfolgt werden. Ein Test soll zwischen 10 bis 20 € kosten.
Ein modifizierter Biochip soll künftig auch eine subklinische Mastitis identifizieren können.