Milchpreise im Aufwärtstrend

Eine Erholung der Milchpreise scheint noch in 2016 möglich. Diese positive Prognose wagten internationale Wissenschaftler und Analysten während der diesjährigen IFCN Dairy Conference. Anlass zur Hoffnung gibt die Reaktion der Milcherzeuger weltweit auf die niedrigen Milchpreise: Das Rohstoffangebot sinkt. Mitte 2016 dürfte die Milch-Nachfrage erstmals seit Langem wieder höher ausfallen als das Rohstoffangebot.
Für das laufende Jahr rechnen die Milchmarktexperten des weltweit agierenden IFCN Researcher Networks (40 Länder) mit einem weltweiten Anstieg des Milchaufkommens um 1,5%. Damit fällt der Zuwachs um einiges niedriger aus als in den Vorjahren (2015: +1,8% bzw. 2014: +3,2%). Für das Jahr 2016 erwartet IFCN hingegen ein Nachfragewachstum von 2%. Dieses Wachstum ist geringer als das langjährige Mittel von 2,4% pro Jahr im Zeitraum 2006 – 2015. Die Marktexperten gehen dennoch davon aus, dass ab 2016 die Nachfrage nach Milch das Rohstoffangebot kontinuierlich übersteigen wird.
Auch die deutschen Molkereien blicken wieder zuversichtlicher in die (nähere) Zukunft. Die sich langsam erholenden Magermilchpulver-Preise, ein positiver Importtrend in China, leichte Preiserholungen bei Molken- und Vollmilchpulver, Lactose sowie bei Käse lassen hoffen, dass sich der Milchmarkt in der zweiten Jahreshälfte erholen kann – sofern die Intervention weiterhin nutzbar bleibt. Erste Molkereien haben denn auch bereits für Juli Preiserhöhungen von bis zu 0,5 Cent angekündigt. Im Herbst sind weitere Steigerungen der Auszahlungspreise möglich.