Kritik an Fusion von DOC und DMK

Auch nach der Fusion der niederländischen DOC Kaas (1,1 Mrd. kg Milch) und der DMK Group (6,7 Mrd. kg Milch) sollen die beiden Basisgenossenschaften selbstständig bleiben. Somit soll es auch weiterhin separate Regelungen für den Milchpreis geben. Allerdings soll den DOC-Lieferanten der DMK- Milchpreis garantiert und die Geschäftsanteile mit 4,0 % verzinst werden. DOC soll als eine Tochter der DMK GmbH geführt werden. Die übernimmt auch die Milch der niederländischen Produzenten per Liefervertrag. Um die Mitbestimmung der Niederländer zu gewährleisten, räumt der DMK-Aufsichtsrat DOC einen Sitz im Gremium ein.DMK und DOC hatten bereits im Jahr 2011 einen Fusionsanlauf unternommen. Damals hatten nicht genügend Genossen der DOC den Zusammenschluss befürwortet. Jetzt steht DOC allerdings wegen des Russlands-Embargos massiv unter Druck, damit dürfte die Fusionsbereitschaft gewachsen sein. Ob die niederländischen Milchbauern diesmal der Fusion zustimmen, ist noch nicht 100%ig sicher. In einer Umfrage gab zwar eine Mehrheit an, die geplante Fusion positiv zu bewerten, allerdings wollten nur 62,5 % sicher mit Ja votieren. Damit die beiden Molkereien zusammenfinden, müssen zwei Drittel der Mitglieder zustimmen. Kritik an der geplanten Fusion ertönt nun auch aus der niederländischen Milchbranche. Sie sei nicht gut für das Image, erklären Ben Wevers (Rouveen Kaasspecialiteiten) und Teunis Sterk (DeltaMilk). Die Molkereien verarbeiten in etwa die gleiche Milchmenge wie DOC. Die beiden Geschäftsführer hätten sich eine niederländische Lösung gewünscht. Sterk befürchtet zudem, dass die Fusion von DOC Kaas und DMK den Milchpreis in den Niederlanden strukturell negativ beeinflussen wird. „Wir alle wissen, dass der Milchpreis in Deutschland im Durchschnitt drei bis vier Cent niedriger ausfällt.“