Interview - Die Pflicht zur Paratuberkulose-Bekämpfung kommt

Elite: Die Tierseuchenkasse in Niedersachsen will der Paratuberkulose den Kampf ansagen. Was kommt jetzt auf die Landwirte zu?
Link: Noch in diesem Jahr soll es eine Verordnung geben, welche die flächendeckende Untersuchungspflicht für die Milchkuhbetriebe vorschreibt.
Elite: Wie wird untersucht?
Link: Die jährlich ohnehin anfallenden Proben auf BHV1 werden zusätzlich auf ParaTB untersucht. Bei positiven Tankmilchergebnissen wird dann mit Einzelmilchproben oder Blutproben nachuntersucht, wobei auch die Trockensteher und Rinder über 24 Monate einbezogen werden. Entscheidet sich der Landwirt für das bislang freiwillige Bekämpfungsprogramm, werden Untersuchungs-, Merzungs- und tierärztliche Beratungskosten von der Tierseuchenkassen komplett übernommen.
Elite: Was kommt dann konkret auf die Milcherzeuger zu ?
Link: Die Ergebnisse der ParaTB-Untersuchung werden in der HIT-Datenbank gespeichert. Zuchtbetriebe dürfen dann nur noch Tiere zukaufen, für die ein negatives Untersuchungsergebnis der letzten zwölf Monate vorliegt. Neu ist, dass die Untersuchung der Tiere flächendeckend sein soll und der Fokus der Bekämpfung auf der Verhinderung von Neuinfektionen liegt. Hier geht es um Hygiene und Management bei der Abkalbung und im Kälberbereich. Es gilt: „Kein Kot ins Kälbermaul.“