Interview - 32,5 Cent für ein Jahr fest – wie machen Sie das?

Elite: OMIRA bietet seinen festen Liefervertrag zu aktuell super Konditionen an. Was konkret verbirgt sich dahinter?
Wonnemann: Es geht um die Möglichkeit, sich für Juli 2016 bis Juni 2017 mit der Molkerei auf einen festen Milchpreis von 32,5 ct/kg zu einigen. Hintergrund ist ein Kontrakt, den OMIRA mit Mondelez geschlossen hat.
Elite: Wie viele der rund 3.000 OMIRA-Lieferanten kommen in den Genuss des Vertrags?
Wonnemann: Ausgangsbasis war die im Herbst 2013 geschlossene Partnerschaft zwischen ca. 800 Alpenmilch-Lieferanten, der OMIRA und Mondelez. Die Alpenmilch-Erzeuger erhalten den LfL Bayern-Indexpreis plus 0,9 Cent. Ein Teil der Milchmenge wurde jetzt in einen Back-to-Back-Kontrakt umgesetzt. Dabei konnten sich alle Alpenmilch-Lieferanten frei entscheiden, das Angebot mit bis zu 50% ihrer Milchmenge wahrzunehmen. Wir sind der Auffassung, dass auch genossenschaftliche Molkereien ihren Mitgliedern solche Möglichkeiten eröffnen sollten. Glanbia in Irland praktiziert das ja schon seit Jahren erfolgreich. Das Ziel der OMIRA ist es, möglichst viele Lieferanten mit solchen Kontrakten zu bedienen.
Elite: Glauben Sie, künftig weitere Back-to-Back-Kontrakte abschließen zu können?
Wonnemann: Wir führen Gespräche mit weiteren Kunden aus der Lebensmittelindustrie, die ebenfalls die Sicherheit von Festpreiskontrakten schätzen. Allerdings ist es nicht einfach, in dieser aktuell sehr schwachen Marktphase, attraktive Kontrakte aus Sicht der Milcherzeuger abzuschließen. Grundsätzlich sehen wir jedoch das Potenzial für weitere Kontrakte, da sie für alle Beteiligten Sicherheit und eine solide Kalkulationsbasis bieten.
Ralph Wonnemann,Geschäftsführer OMIRA, Ravensburg