Hohe Leistungen und Grünland passen nicht zusammen!

Hohe Milchleistungen werden in Deutschland überwiegend aus dem Kraftfutter ermolken. Nicht selten beträgt in der Hochleistungsphase der Laktation der Konzentrat-Anteil 50% und mehr. Nach Berechnungen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) lässt sich der Kraftfutteranteil bei einer Herdenleistung von 10.000 kg pro Kuh und mehr nur dann verringern, wenn das benötigte Grundfutter auf dem Acker erzeugt wird (Mais, Ackergras). Mit durchschnittlichem (Thüringer) Grünlandfutter und einem begrenzten Kraftfuttereinsatz ist dieses Ziel kaum zu realisieren.
Wie aus den Modellrechnungen hervorgeht, ergibt sich unter standardisierten Bedingungen eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion durch den Umstieg von einer grünlandbetonten auf eine ackerfutterreiche Fütterung. Damit einher geht eine Zunahme der Milchleistung (Übersicht 1). Als ökonomische Kennzahl für den Variantenvergleich diente sowohl der Saldo aus den Milcherlösen und den Futterkosten IOFC sowie die „Futter- und Bestandsergänzungskosten freie Leistung“ (FBKfL).
Die Autoren schlussfolgern, dass eine Erhaltung der Milchproduktion auf Grünland durch entsprechende Förderprogramme unterstützt werden muss. Weiterhin sollte die im Vergleich zur Ackerfutternutzung schwierigere und kostenintensivere Produktion von Milch aus Grünlandaufwüchsen auch über Preiszuschläge honoriert werden.
Quelle: Standpunkt zur Standortangepassten Milchproduktion; www.ogy.de/dtpq