Bayern zahlt die Hälfte

Dürregeschädigte Betriebe erhalten finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat 150 bis 170 Mio. Euro in Aussicht gestellt, sofern die Länder die gleiche Summe nochmals zusteuern. Dann sollen Betriebe einen Zuschuss erhalten, deren Ertrag um mind. 30% im Vergleich zum vorangegangenen Dreijahreszeitraum zurückgegangen ist. Die Betriebe sollen ihre Hilfsbedürftigkeit nachweisen, um Zuschüsse zu erhalten.
Bayern hingegen, von der Dürre weniger stark betroffen, prescht mit eigenen Zusagen voran: Die Landesregierung will rückwirkend ab dem 1. August 2018 die Mehrkosten für Grundfutter zur Hälfte übernehmen, bis zu einer Höhe von 50.000 Euro pro Betrieb. 20 bis 30 Mio. Euro will die bayerische Regierung sich das kosten lassen.
Auch Brandenburg will Tierhalter mit eigenen zusätzlichen Geldern unterstützen. Mecklenburg-Vorpommern veranschlagt einen Bedarf von 50 bis 60 Mio. Euro, Niedersachsen geht von 40 Mio. Euro aus. Nur Rheinland-Pfalz und das Saarland schätzen die Dürreschäden als nicht so gravierend ein und möchten keine Bundesmittel beanspruchen. „Ein Hilfsprogramm würde ins Leere laufen, wenn wir Bedürftigkeit nachweisen müssen“, sagt Landwirtschaftsminister Volker Wissing. Julia Klöckner will zuerst Reste aus dem Agrarhaushalt ausschöpfen, bevor sie den Finanzminister um Hilfe bittet. Anträge von Futterbaubetrieben sollen vorrangig behandelt werden.
Um das Risikomanagement künftig zu verbessern, will der Bundesrat zudem eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage diskutieren.