2017: Weniger Kühe, aber mehr Milch

Der Milchkuhbestand in der Europäischen Union soll Ende 2016 erstmals seit vier Jahren nicht mehr zunehmen, sondern unter dem Vorjahresniveau liegen. Für Dezember rechnet die EU-Kommission in ihrer aktuellen Kurzfristprognose mit rund 23,1 Mio. Milchkühen, das wären etwa 300.000 Tiere oder 1,2% weniger als zwölf Monate zuvor. Für Ende 2017 wird sogar nur ein Bestand von 22,8 Mio. Milchkühen erwartet, was einer weiteren Abnahme um 1,5% entsprechen würde. Begründet wird die Prognose mit der hohen Anzahl an Schlachtungen im bisherigen Jahresverlauf. Auch das Milchmengenreduktionsprogramm soll einen Teil dazu beigetragen haben.

Anlieferung steigt leicht

Trotzdem erwartet die EU-Kommission mehr Milch: Ende 2016 sollen laut der Prognose 153,2 Mio. Tonnen angeliefert werden, das entspricht einem, wenn auch nur leichten, Plus von 0,6%.
In den ersten Monaten von 2017 erwarten die Experten eine Milchanlieferung unter dem Vorjahresniveau. Anschließend solle die Anlieferungsmenge nach den Prognosen aber wieder wachsen, auch über das Vorjahresniveau hinaus. Dieser Effekt werde umso stärker ausfallen, je höher die Milcherzeugerpreise ansteigen. Insgesamt werden 2017 rund 153,9 Mio. t Kuhmilch erwartet, ein Plus von 0,5%. Eine Prognose zur Entwicklung des Milchpreises wagte die EU-Kommission nicht.