Deutschland ist seit Mitte des Jahres BHV1-frei. Es besteht Impfverbot und die Herden sind den Viren schutzlos ausgeliefert.
Wir sind BHV1-frei. Eigentlich ein Grund zum Feiern, wenn da nicht in den letzten Wochen in mehreren großen, gut gemanagten Betrieben Infektionseinbrüche stattgefunden hätten. Vermeintlich gesunde, hochleistende Kühe fielen in der Routineuntersuchung durch BHV1-Antikörper auf.
In so einem Fall entscheidet das zuständige Veterinäramt, abhängig vom Durchseuchungsgrad, ob die ganze Herde oder nur die positiven Tiere gekeult werden müssen. So weit, so schrecklich für die Landwirte, die es betrifft. Wir haben Jahrzehnte Energie, Arbeit und Geld in die IBR-Sanierung gesteckt. Seit Juni 2017 ist Deutschland frei vom Bovinem Herpes Virus 1.
Die Vorteile sind: das Fehlen von IBR-Symptomen (z.B. Grippe, Aborte) und bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Doch dieser Sanierungserfolg sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herpesviren noch immer im Umfeld der Kühe präsent sind. Ein typischer Rückzugsort (Reservoir) ist die Fresseraufzucht und die Bullenmast. In diesen Tiergruppen bestand bisher keine ausreichende Untersuchungspflicht. Darum werden aus diesem Reservoir immer wieder Viren in Milchkuhställe verschleppt. Auch der Tierhandel spielt eine große Rolle beim Viruseintrag. So sind die Nachbarländer Niederlande und Belgien nicht virusfrei. Trifft das BHV1-Virus auf eine ungeschützte Herde, kommt es leicht zur Infektion. Die Kontakttiere bilden dann Antikörper und je nach Infektionsdruck treten dann mehr oder weniger klinische Symptome auf. Die Tierseuchenkasse ersetzt die auf Anordnung getöteten Tiere und die damit in Zusammenhang stehenden Kosten. Was sie nicht bezahlen kann, ist die langjährige Zuchtarbeit und die psychische Belastung, die entsteht, wenn man scheinbar gesunde Kühe, mit denen man täglich gearbeitet hat, zum Schlachten geben muss. Wer sich dieses Szenario vor Augen führt, muss eigentlich das ungeliebte Thema Biosicherheit sehr sehr ernst nehmen. Die Praxis zeigt immer wieder, dass wider besseren Wissens die Hygiene im Stall nicht ernst genug genommen wird. Hier die klassischen Schwachstellen:
- Masttiere auf dem Betrieb. Ist der BHV1-Status nicht ausreichend untersucht, ist hier eine mögliche Infektionsquelle. Da hilft nur strikte Abtrennung zwischen Milchkuh-und Kälberbereichen.
- Wer Tiere kauft oder verkauft (Kälber, Schlachtkühe), muss damit rechnen, dass Tierhändler mit Transportern auf den Hof kommen. Für Tiertransporter muss an der Verladestelle vor dem Stall Stopp sein, denn die Gefahr ist groß, dass sie von einem anderen Betrieb unerwünschte Viren oder Krankheitserreger mitbringen.
- Ein hohes Risiko geht von gemeinsam genutzten Klauenständen und Futtermischwagen aus.
- Tierärzte, Besamungstechniker, Mitarbeiter mit eigener Tierhaltung und Klauenschneider sollten hofeigene Kleidung und (Einmal-)Instrumente nutzen. Der Seuchenschutz sollte Ihnen sehr viel wert sein. Im „Leitfaden Biosicherheit“ einiger Länder und des Bundes finden Sie alle Informationen für einen effektiven Schutz auf Ihrem Betrieb.
- Masttiere auf dem Betrieb. Ist der BHV1-Status nicht ausreichend untersucht, ist hier eine mögliche Infektionsquelle. Da hilft nur strikte Abtrennung zwischen Milchkuh-und Kälberbereichen.
- Wer Tiere kauft oder verkauft (Kälber, Schlachtkühe), muss damit rechnen, dass Tierhändler mit Transportern auf den Hof kommen. Für Tiertransporter muss an der Verladestelle vor dem Stall Stopp sein, denn die Gefahr ist groß, dass sie von einem anderen Betrieb unerwünschte Viren oder Krankheitserreger mitbringen.
- Ein hohes Risiko geht von gemeinsam genutzten Klauenständen und Futtermischwagen aus.
- Tierärzte, Besamungstechniker, Mitarbeiter mit eigener Tierhaltung und Klauenschneider sollten hofeigene Kleidung und (Einmal-)Instrumente nutzen. Der Seuchenschutz sollte Ihnen sehr viel wert sein. Im „Leitfaden Biosicherheit“ einiger Länder und des Bundes finden Sie alle Informationen für einen effektiven Schutz auf Ihrem Betrieb.