Akzeptanz muss man sich verdienen!

Große Gülleaktionen zu Unzeiten – das muss nicht sein.

Ein sonniger Samstagabend irgendwo im Münsterland: Die Stallarbeit ist erledigt, alle Tiere versorgt. Jetzt noch rasch eine kleine Runde mit dem Pony durch die Nachbarschaft fahren, um die Abendsonne zu genießen.
Da haben wir allerdings die Rechnung ohne einen unserer Flächennachbarn gemacht. Drei, vier große Gülletransportzüge eines Lohnunternehmers bringen im Viertelstundentakt Gülle zum Umladen auf die umliegenden Flächen. Bei uns im ländlichen Gebiet sind die Zuwege meist so schmal, dass sie diesem „Ansturm“ kaum gewachsen sind. Auch ein Ausweichen in den Graben ist mit Ponykutsche so nicht möglich.
Wir sind froh, wenn wir die Stra­ße noch verlassen können, be­vor der nächste Lkw heranrauscht. Selbst uns, die wir von Milch­viehbetrieben kommen, ärgert ein solches Fahrverhalten. Da wun­dert es uns kaum, dass auch die „normalen“ Anwohner kein Verständnis mehr für die Gülleausbringung aufbringen, wenn Transportfahrzeuge im Minutentakt pen­deln. Wer Samstagabend oder mit­ten in der Nacht nur einen Meter neben Nachbars Garten Gülle fährt oder zur Rush Hour mit großen Maschinen durchs Dorf brettert, braucht sich über mangelnde Akzeptanz nicht zu beschweren.

Bitte Rücksicht nehmen

Natürlich muss die Gülle raus. Man muss fahren, wenn das Wetter stimmt. Und klar ist es sinnvoll, die Überschussgülle der Betriebe mit Lkws in Bedarfsgebiete zu transportieren. Aber mal ehrlich: Geht das nicht mit ein bisschen Planung?

• Die enge Dorfstraße nicht im Berufsverkehr nutzen.
• Viel befahrene Straßen nach dem Befahren möglichst säubern.
• Flächen an Wohngebieten vor dem Regen oder unter der Woche anfahren, dort die Ruhezeiten (13.00 bis 15.00 Uhr, 22.00 bis 6.00 Uhr) beachten! Am Wochenende abgelegene Stücke güllen.
• Früh anfangen und viel arbeiten, ja – aber müssen durchgefahrene Nächte wirklich sein?

• Die enge Dorfstraße nicht im Berufsverkehr nutzen.
• Viel befahrene Straßen nach dem Befahren möglichst säubern.
• Flächen an Wohngebieten vor dem Regen oder unter der Woche anfahren, dort die Ruhezeiten (13.00 bis 15.00 Uhr, 22.00 bis 6.00 Uhr) beachten! Am Wochenende abgelegene Stücke güllen.
• Früh anfangen und viel arbeiten, ja – aber müssen durchgefahrene Nächte wirklich sein?

Ob wir in Zukunft noch an einem Standort wirtschaften können, hängt immer stärker von der Akzeptanz unserer Nachbarschaft ab. Auch wenn es nervt: Langfristig sind Rücksichtnahme und umsichtige Planung die beste Standortsicherung!