Mithilfe der Zelldifferenzierung lassen sich Entzündungen selbst bei Kühen mit „normalem“ Zellgehalt frühzeitig aufspüren.
Während der ersten Laktationswochen sind Milchkühe aufgrund des noch geschwächten Immunsystems äußerst empfänglich für Neuinfektionen. In der Praxis wird leider jedoch ein „hoher“ Zellgehalt (über 200.000 Zellen/ml) in der ersten Milchkontrolle (MLP) allzu oft leichtfertig als „normale Situation“ abgetan. Dies kann erhebliche negative Auswirkungen haben, wie eine Studie aufzeigt. Dazu wurden die Daten von 22 Milchkuhherden aus den US-Bundesstaaten Washington, Oregon und Idaho ausgewertet. In allen 22 Milchfarmen wurden zudem klinische Mastitis-Fälle erfasst und dokumentiert. Insgesamt sind 164.423 Milchkontroll-ergebnisse in die Auswertung eingeflossen.
Fragestellung und Zielsetzung der Studie war es herauszufinden, inwieweit sich ein erhöhter Zellgehalt während der ersten 45 Laktationstage und/oder eine klinische Mastitis bis zum 60. Laktationstag auf die Milchleistung, die Trächtigkeitsrate und den Verbleib in der Herde auswirkt. Ergebnisse:
- Trat eine klinische Mastitis während der ersten Laktationstage auf, blieb die Milchleistung über die gesamte Laktation hinweg um 457 kg hinter der eutergesunder Kühe.
- Wurde in der 1. MLP ein Zellgehalt von über 200.000 Zellen/ml nachgewissen, verringerte sich die Milchleistung sogar um 718 kg (Übersichten 3 und 4).
- 25,6 % der Kühe mit einem Zellgehalt von über 200.000 Zellen in der 1. MLP erkrankten bis zum 60. Laktationstag an einer klinischen Mastitis. Zum Vergleich: Bei Tieren mit einem geringen Zellgehalt wurde nur bei 7,9 % eine klinische Erkrankung beobachtet. Auffällig war zudem, dass Kühe mit hohen Zellgehalten im Mittel bereits am 54. Tag erkrankten, die zu Laktationsbeginn eutergesunden Kühe jedoch erst am 247. Laktationstag.
- Ein erhöhter Zellgehalt zu Laktationsbeginn wirkte sich auch auf die Trächtigkeitsraten aus. Kühe mit über 200.000 Zellen in der ersten Kontrolle wurden im Mittel erst nach 144 Tagen tragend und damit 15 Tage später als eutergesunde Kühe.
- Auch die Abgangsraten fielen wesentlich höher in der Gruppe „über 200.000 Zellen“ aus. Bis zum 60. Laktationstag gingen 6,49 % der Tiere ab (2,26 % gesunde Kühe). Werden die Abgänge nach dem Zeitpunkt des Auftretens klinischer Symptome rangiert, so ergibt sich das folgende Bild: 13,7 % der klinisch erkrankten Kühe verließen bis zum 120. Tag die Herde, jedoch nur 10,97 % der eutergesunden Tiere.
- Trat eine klinische Mastitis während der ersten Laktationstage auf, blieb die Milchleistung über die gesamte Laktation hinweg um 457 kg hinter der eutergesunder Kühe.
- Wurde in der 1. MLP ein Zellgehalt von über 200.000 Zellen/ml nachgewissen, verringerte sich die Milchleistung sogar um 718 kg (Übersichten 3 und 4).
- 25,6 % der Kühe mit einem Zellgehalt von über 200.000 Zellen in der 1. MLP erkrankten bis zum 60. Laktationstag an einer klinischen Mastitis. Zum Vergleich: Bei Tieren mit einem geringen Zellgehalt wurde nur bei 7,9 % eine klinische Erkrankung beobachtet. Auffällig war zudem, dass Kühe mit hohen Zellgehalten im Mittel bereits am 54. Tag erkrankten, die zu Laktationsbeginn eutergesunden Kühe jedoch erst am 247. Laktationstag.
- Ein erhöhter Zellgehalt zu Laktationsbeginn wirkte sich auch auf die Trächtigkeitsraten aus. Kühe mit über 200.000 Zellen in der ersten Kontrolle wurden im Mittel erst nach 144 Tagen tragend und damit 15 Tage später als eutergesunde Kühe.
- Auch die Abgangsraten fielen wesentlich höher in der Gruppe „über 200.000 Zellen“ aus. Bis zum 60. Laktationstag gingen 6,49 % der Tiere ab (2,26 % gesunde Kühe). Werden die Abgänge nach dem Zeitpunkt des Auftretens klinischer Symptome rangiert, so ergibt sich das folgende Bild: 13,7 % der klinisch erkrankten Kühe verließen bis zum 120. Tag die Herde, jedoch nur 10,97 % der eutergesunden Tiere.
Fazit für die Praxis: Eine (sub)klinische Mastitis zu Laktationsbeginn kostet nicht nur Milchleistung, sondern vermindert auch die Trächtigkeitsrate und erhöht das Abgangsrisiko. Letztlich führt ein erhöhter Zellgehalt (über 200.000 Zellen) zu empfindlichen Einbußen (bis zu 200 €/Kuh). Deshalb sollten alle Prophylaxemaßnahmen in der Trockenperiode und nach dem Abkalben penibel angewandt werden.