Stressassoziierte Giftwirkung

Gesunde Kühe vertragen mehr Mykotoxine aus der Silage als gestresste Tiere. Die Prophylaxe fängt bei sachgemäße Silagebereitung an.

Eine gewisse Menge an Pilzgiften (Mykotoxine) findet man in jeder Silage. Wenn es gelingt eine bestimmte Art nachzuweisen, dann kann man davon ausgehen, dass weitere Mykotoxine vorhanden sind. Wir unterscheiden 26 verschiedene Pilzgifte mit unterschiedlicher Giftigkeit. Im Körper der Kuh verursachen die Pilze selbst Mykosen. Aspergillus fumigatus führt zum Beispiel zu inneren Blutungen. Die Pilzgifte selbst führen zu Mykotoxikosen. Diese beginnen meist im Pansen. Dort verändern die Gifte die Bakterienzusammensetzung und die Verdauung von Proteinen und Rohfaser wird empfindlich gestört. Die dadurch entstehende Pansenazidose führt dazu, dass die Futteraufnahme u.U. ganz eingestellt wird. Die Auswirkungen der Mykotoxikosen hängt eng mit dem Stresslevel der Kuh zusammen. Stressoren sind: Abkalbung, Futterumstellungen, hohe Leistung, Kuhkomfort-Mängel und Krankheitskeime. Das Zusammenwirken von Pilzgiften und Stress führt bei der Hochleistungskuh zu Verdauungs- und Absorbtionsstörungen, Durchfällen, geringen Milchleistungen, Unfruchtbarkeit, Infektanfälligkeit und Immunsuppression. Immer wenn Luft unter die Silofolie kommt, haben Pilze beste Bedingungen, sich zu vermehren.
Der ph-Wert steigt und Fusarien und Aspergillus wachsen. Gutes Silomanagement stellt die beste Prophylaxe dar. Auf jeden Fall sollte man darauf verzichten, Randpartien oder schimmelige Teilstücke mit in den Futtermischwagen zu laden. -mw-