Wissenschaftler aus Kentucky statteten ihre Kühe mit sieben verschiedenen Sensortechnologien aus und fanden Unterschiede zwischen lahmen und gesunden Kühen.
Milchleistung, Körpergewicht oder Wiederkauaktivität veränderten sich nicht, wenn Kühe stärker lahm gingen als zuvor. Deutlich wurde der Schmerz im Bein nur im Liegeverhalten und in der...
Wissenschaftler aus Kentucky statteten ihre Kühe mit sieben verschiedenen Sensortechnologien aus und fanden Unterschiede zwischen lahmen und gesunden Kühen.
Milchleistung, Körpergewicht oder Wiederkauaktivität veränderten sich nicht, wenn Kühe stärker lahm gingen als zuvor. Deutlich wurde der Schmerz im Bein nur im Liegeverhalten und in der Aktivität. Zu diesem interessanten Ergebnis kamen Wissenschaftler aus Kentucky (Wadsworth et al.). Sie haben 126 Kühe mit sieben verschiedenen, kommerziell erhältlichen Sensoren ausgestattet und ein Jahr lang vermessen. Jede Woche wurde der Gang der Kühe mittels einer 5-stufigen Skala bewertet. Schließlich wurde eine endgültige Lahmheitsnote berechnet, indem gewichtet auch Laufgeschwindigkeit, -gleichmäßigkeit und Rückenlinie einbezogen wurden. In der Statistik berücksichtigten die Wissenschaftler nur Parameter, die sich bei lahmen Kühen signifikant veränderten. Ergebnis:
- Lahme Färsen lagen länger als gesunde Erstkalbinnen (10,24 vs. 9,42 Stunden).
- Lahme Mehrkalbskühe wogen weniger als gesunde Mehrkalbige (750 kg vs. 756 kg).
- Lahme Kühe verbrachten weniger Zeit am Futtertisch (Färsen: 2,93 h, Kühe: 2,84 h) als gesunde Tiere (Färsen: 3,38 h, Kühe: 3,01).
- Lahme Kühe kauten weniger wieder (7,55 h) als gesunde Kühe (7,65 h).
- Lahme Färsen lagen länger als gesunde Erstkalbinnen (10,24 vs. 9,42 Stunden).
- Lahme Mehrkalbskühe wogen weniger als gesunde Mehrkalbige (750 kg vs. 756 kg).
- Lahme Kühe verbrachten weniger Zeit am Futtertisch (Färsen: 2,93 h, Kühe: 2,84 h) als gesunde Tiere (Färsen: 3,38 h, Kühe: 3,01).
- Lahme Kühe kauten weniger wieder (7,55 h) als gesunde Kühe (7,65 h).
Sensoren können lahme Kühe also herausfiltern, sofern die Software die Veränderungen bei den Tieren richtig deutet. Das würde Arbeitszeit sparen und endlich ein objektives System bereitstellen. Zwar geben manche Softwarelösungen lahme Kühe aus, doch bisher ist keines davon käuflich zu erwerben.
Erste Versuche mit Videos erfolgreich
Chinesische Forscher (Zhao et al.) entwickelten eine Software, die auf einem Video den Lahmheitsgrad erkennen kann. Sie nahmen 621 Videos von 98 laktierenden Holstein-Kühen in einer Gasse (2 m breit, 7 m lang) auf. Die Kameras hingen 1,80 m hoch und 35 m entfernt. Als Referenz stufte ein Beobachter die Lahmheit ein. Das Programm analysiert das Schwingen der Beine und ist ebenfalls noch nicht zu kaufen.