Milchsäurebakterien ins Viertel?

Auf der Suche nach einer antibiotikafreien Therapie von Mastitiden gibt es nun erste Erfahrungen mit Milchsäurebakterien.

In Japan (Nagahata et al., 2016)wurde untersucht, welchen Einfluss die Behandlung von subklinisch infizierten Vierteln von 12 Kühen mit Milchsäurebakterien hat. Ein bis zwei Tage nach Verabreichung von 3 ml Bifidobacterium breve (inaktivierte Milchsäurebakterien) stieg der Zellgehalt zunächst um das Zehn- bis Dreißigfache. Weiterhin konnte ein Anstieg der Nagase-Aktivität (Entzündungsindikator) und unspezifischer Entzündungszellen und -mediatoren gemessen werden. Die bakteriologischen Heilungsraten lagen für Umweltstreptokokken bei 65%, für KNS bei 67% und unter 20% für S.aureus. Der Zellgehalt der 14 nicht infizierten Viertel sank nach der Applikation von Milchsäurebakterien. Die Therapieform ist u.U. interessant für Biobetriebe, ist aber arbeitsaufwendig und muss sehr hygienisch durchgeführt werden, um ein Einbringen von Umweltkeimen bei der Therapie zu verhindern.