Heatime im Rinderstall?

Knapp drei Viertel aller Brunsten lassen sich im Rinderstall automatisch aufspüren.

Die Installation einer automatischen Brunsterkennung bietet sich nicht nur im Kuhstall an, auch oder sogar insbesonders im Rinderstall scheint die Technik angebracht. Denn gerade hier fehlt oft die Gelegenheit zur Brunstbeobachtung. Wissenschaftler der Universität Wisconsin haben überprüft, wie akurat ein solches System bei Jungrindern arbeitet. Dazu wurden 33 Tiere im Alter von 13 bis 15 Monaten mit speziellen Halsbändern (Heatime; SCR) ausgerüstet. Um sicherzugehen, dass die Rinder auch eine Brunst zeigen, wurde ihnen zuvor zweimal im Abstand von 14 Tagen Prostaglandin (PGF2α; 25 mg Dinoprost) injiziert. Die Aktivität der Eierstöcke wurde mittels Ultraschall überwacht. Zur weiteren Kontrolle wurde den Rindern zudem ein Farbbeutel (Kamar) auf den Schwanzansatz geklebt. Auch wurden das Progesteronprofil (P4) im Blut am Tag der ersten PGF2α-Gabe und erneut zum Brunstzeitpunkt bestimmt.
Ergebnis: 72% aller Brunsten erkannte das System richtig. Die Sensitivität fiel am höchsten (93%) am zweiten Tag nach der zweiten PGF2α-Injektion aus.
Quelle: Carvalho et al., 2017