Eine umfangreiche Datenanalyse in großen Milchkuhbetrieben deckt auf, dass eine schlechte Herdenfruchtbarkeit in der Regel auf einem mangelhaften Herdenmanagement beruht.
Seit Jahren sinkt die Fruchtbarkeitsleistung der Milchkühe. Als eine der Hauptursachen für die Verschlechterung des Fruchtbarkeitsstatus wird die Steigerung der Milchleistung angeführt. Hinzu kommt das Wachstum der Kuhbestände (höhere Tierzahlen/Herde). Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Mitarbeiter von Alta Deutschland wollten herausfinden, ob die Milchleistung und/oder die Herdengröße die Fruchtbarkeitsparameter von Milchkühen beeinflussen.
Für die Studie stand ein Datensatz der Firma Alta Deutschland zur Verfügung (quartalsweiser Benchmark). Die Berechnung der Fruchtbarkeitskennzahlen erfolgte anhand der Rohdaten von 141 (Milchleistung) bzw. 148 Milchkuhbetrieben (Herdengröße). Die im nördlichen Teil Deutschlands angesiedelten Betriebe hielten im Durchschnitt 565 Kühe. In Abhängigkeit von der Milchleistung (30 kg/30 bis 35 kg/35 kg) und der Herdengröße (200/200 bis 400/400 bis 1.000/1.000 Kühe) wurden die Kennzahlen Konzeptionsrate, Brunstnutzungsrate, Trächtigkeitsrate, Rast- sowie Güstzeit betrachtet.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Brunstnutzungsrate lag bei rund 53%, es wurde eine extrem hohe Spannbreite gefunden (16 bis 74%).
- Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei den Fruchtbarkeitsparametern errechnet werden (Übersichten 1 und 2).
- Lediglich bei der Trächtigkeitsrate in Abhängigkeit von der Milchleistung wiesen die leistungsstärkeren Herden (30 kg) tendenziell bessere Ergebnisse auf. Dieses Ergebnis ist auf die signifikant besseren Brunstnutzungsraten zurückzuführen.
- Die Brunstnutzungsrate lag bei rund 53%, es wurde eine extrem hohe Spannbreite gefunden (16 bis 74%).
- Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei den Fruchtbarkeitsparametern errechnet werden (Übersichten 1 und 2).
- Lediglich bei der Trächtigkeitsrate in Abhängigkeit von der Milchleistung wiesen die leistungsstärkeren Herden (30 kg) tendenziell bessere Ergebnisse auf. Dieses Ergebnis ist auf die signifikant besseren Brunstnutzungsraten zurückzuführen.
Bleibt festzuhalten: Die Brunstnutzung nimmt eine zentrale Rolle für die Sicherung eines hohen Fruchtbarkeitserfolgs von Milchkuhbetrieben ein. Eine schlechte Fruchtbarkeit lässt sich denn auch nicht auf hohe Milchleistungen oder große Tierzahlen abschieben. Eine schlechte Herdenfruchtbarkeit ist in der Regel Ausdruck eines mangelhaften Herdenmanagements!
Bleibt festzuhalten: Die Brunstnutzung nimmt eine zentrale Rolle für die Sicherung eines hohen Fruchtbarkeitserfolgs von Milchkuhbetrieben ein. Eine schlechte Fruchtbarkeit lässt sich denn auch nicht auf hohe Milchleistungen oder große Tierzahlen abschieben. Eine schlechte Herdenfruchtbarkeit ist in der Regel Ausdruck eines mangelhaften Herdenmanagements!
Quelle: Fruchtbarkeitsparameter in deutschen Milchviehbetrieben in Abhängigkeit von Herdengröße und Milchleistung / Rethmeier et al., 2016