Aktivitätsmessung funktioniert auch draußen

Milchkuhhalter, die ihre Kühe in Zukunft auf der Weide halten möchten, können beruhigt sein. Denn die Aktivitätsmessung zur Brunsterkennung funktioniert im Stall und auf der Weide.

Der Druck der Verbraucher, Kühe auf die Weide „zu stellen“, nimmt zu. Die Umsetzung ist nicht immer einfach, denn besonders die Brunstbeobachtung ist bei Weidegang erschwert. Interessant ist deshalb die Studie aus den Niederlanden über die Genauigkeit von Aktivitätsmessern im Stall und auf der Weide. Wissenschaftler haben untersucht, ob die automatische Aktivitätsmessung zur Brunsterkennung an Bein oder Hals sich unterscheiden, je nachdem ob sich die Kuh im Stall oder auf der Weide aufhielt.
Die Studie wurde auf zwei Milchkuhbetrieben über den Zeitraum von einem Jahr durchgeführt. Untersucht wurden 139 Östrusphasen (Brunsten), die auf der Weide und 95 Östrusphasen, die im Stall erfolgten. Begleitet wurde die Aktivitätsmessung durch Messung des Progesterongehaltes in der Milch. Lag der Progesteronwert über 5 ng/ml und war die Aktivität gleichzeitig erhöht, wurde das als richtig positives Ergebnis gewertet.
Ergebnis: Die Brunsterkennung per Aktivitätsmessung am Bein war im Vergleich zum Hals gleich gut (Sensitivität 84% vs. 88%). Auch gab es keinen Unterschied zwischen Aktivitätsmessungen auf der Weide (Bein 76% vs. Hals 82%) und im Stall (Bein 79% vs. Hals 78%). Der einzige Unterschied bestand zwischen den beiden verschiedenen Milchkuhbetrieben. Der Vorhersagewert war auf dem einen Betrieb um mehr als 10% genauer. Das lässt sich mit unterschiedlichen Managementstrukturen (Kuhverkehr und Aufstallungsbedingungen) erklären.