Aggressiv: Klebsiellen-Mastitis

Klebsiellen sind verlustreich, werden häufiger chronisch und sind schwer aus dem Bestand zu eliminieren.

In Herden mit niedriger Tankmilchzellzahl ge­winnen Klebsiellen zunehmend als Verursacher von Mastitis Bedeutung. Die Gram-negativen Keime finden sich hauptsächlich in organischen Einstreumaterialien (Sägespänen, Stroh, Gärreste). Da Kühe häufig Klebsiellen mit dem Kot ausscheiden, wird eine komplette Elimination des Erregers in den Ställen nicht erreicht.
Wie Paolo Moroni von der Cornell Universität erläuterte, gehen die schwierig nachzuweisenden Klebsiellen-Mastitiden gerne mit hohen Zellzahlen einher, zudem verlaufen sie oft chronisch. Auch sinkt die Milchleistung deutlich ab, das ursprüngliche Leistungsniveau wird nicht mehr erreicht.
Die Behandlung der Erkrankungen ist schwierig. In den USA wird eine fünftägigie Ceftiofur (Spectramast)Therapie empfohlen. Da eine positive Korrelation zwischen der Anzahl der Erreger in der Einstreu bzw. der Umgebung der Kühe und der Anzahl der Erreger an den Zitzenenden sowie der Häufigkeit von klinischen Mastitiden besteht, gilt eine gute Stallhygiene als die wichtigste Prohylaxe. Moroni empfiehlt deshalb auch, die Laufgänge so oft wir irgendmöglich abzu­schieben, damit die Klauen nicht von der Gülle umspült werden (und die Erreger später ans Euter gelangen).