Tierfabrik Deutschland, gedopte Kühe, die Schlachtung trächtiger Rinder! In diesem Sommer haben sich die Medien an der Milchproduktion abgearbeitet. Besonders hervorgetan haben sich die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten, ARD und ZDF (von den durch Gebühren finanzierten Sendern wäre eigentlich Objektivität zu erwarten!). Warum ist das so?
- Die TV-Reportagen und Artikel erzeugen jedes Mal eine gewaltige Welle. Mit den emotional besetzten Aufreger-Themen lassen sich die Lese- und Einschaltquoten in die Höhe treiben.
- Für viele Redaktionen sind die Landwirte und deren Verbände (egal welche), erstmal die „bösen Lobbyisten“ und die NGO’s (Non Governmental Organisation, auf deutsch Nichtregierungsorganisation, wie z. B. PETA, ARIWA, Animals Angels, …) die „Guten“.
- Die TV-Reportagen und Artikel erzeugen jedes Mal eine gewaltige Welle. Mit den emotional besetzten Aufreger-Themen lassen sich die Lese- und Einschaltquoten in die Höhe treiben.
- Für viele Redaktionen sind die Landwirte und deren Verbände (egal welche), erstmal die „bösen Lobbyisten“ und die NGO’s (Non Governmental Organisation, auf deutsch Nichtregierungsorganisation, wie z. B. PETA, ARIWA, Animals Angels, …) die „Guten“.
Welche Ziele die Aktivisten der NGO’s verfolgen, spielt für die Medien anscheinend keine Rolle. Es zählt nicht, dass NGO’s gerne die klassischen Klischees „Gut gegen Böse“ bedienen! Auch nicht, dass sich die oftmals missionarisch agierenden Tierschutz-Gruppen neben Mitgliedsbeiträgen vor allem aus Spenden finanzieren. Dabei stehen die Kampagnen untereinander in einem harten Wettbewerb. Experten schätzen, dass allein in Deutschland rund eine halbe Milliarde Euro Spendengelder pro Jahr verteilt werden. Deshalb darf auch gar nicht erst der Eindruck entstehen, dass es den meisten Kühen gut geht. Wer würde in einem solchen Fall denn noch den „unbestechlichen Aufklärern“ Geld überweisen? Da würde ihnen ja glatt das Geschäftsmodell wegbrechen.
Traurig ist, dass sich dennoch so viele Journalisten vor den Karren der NGO’s spannen lassen. Da klingt es wie Hohn, wenn der Geschäftsführer der ZEIT, Rainer Esser, öffentlich erklärt: „Uns interessieren nicht so sehr die Dinge, die in Deutschland nicht gut laufen. Uns interessieren vielmehr Themen, Angelegenheiten und Projekte, die gut funktionieren. Wir glauben, dass gute Beispiele hilfreich sind. Nicht nur der Fokus auf die Probleme.“
Wenn dem wirklich so ist, werte Kollegen in den Print- und TV-Redaktionen, macht es doch einfach! Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass es gut funktioniert in der Milchproduktion. Ihr müsst nur unvoreingenommen in die modernen Kuhställe gehen und darüber schreiben oder berichten!
Anmerkung: Unter Qualitäts-Journalismus verstehen wir u. a. die neutrale Aufarbeitung von Informationen – kein Nachbeten gängiger Klischees. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, unseren Kollegen in den großen Medienhäusern einen Brief zu schreiben, Sie finden diesen auf Seite 22 in diesem Heft.