Mit dem Nachweis von Trächtigkeitsproteinen im Blut oder in der Milch lässt sich mit hoher Genauigkeit eine Trächtigkeit früher bestätigen.
Zu den Hauptabgangsgründen in einer Milchkuhherde gehört das nicht-tragend sein. Herden mit guten Fruchtbarkeitsergebnissen legen darum Wert auf eine frühestmögliche Trächtigkeitsuntersuchung (TU).
Das Ziel dabei ist, nicht tragende Kühe so schnell wie möglich zu...
Mit dem Nachweis von Trächtigkeitsproteinen im Blut oder in der Milch lässt sich mit hoher Genauigkeit eine Trächtigkeit früher bestätigen.
Zu den Hauptabgangsgründen in einer Milchkuhherde gehört das nicht-tragend sein. Herden mit guten Fruchtbarkeitsergebnissen legen darum Wert auf eine frühestmögliche Trächtigkeitsuntersuchung (TU).
Das Ziel dabei ist, nicht tragende Kühe so schnell wie möglich zu identifizieren und systematisch der neuen Besamung zuzuführen.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten der Trächtigkeitsuntersuchung:
- Die klassische, rektale Untersuchung ist ab dem 35. bis 42. Tag nach Besamung durchführbar.
- Die Ultraschall-Untersuchung ist ab dem 28. Tag nach der Besamung möglich.
- Der Trächtigkeitstest in Blut und Milch funktioniert ab dem 28. Tag.
- Die klassische, rektale Untersuchung ist ab dem 35. bis 42. Tag nach Besamung durchführbar.
- Die Ultraschall-Untersuchung ist ab dem 28. Tag nach der Besamung möglich.
- Der Trächtigkeitstest in Blut und Milch funktioniert ab dem 28. Tag.
Werden Kühe vor dem 42. Tag nach Besamung als tragend erkannt, besteht immer noch das Risiko des embryonalen Frühtodes. Je nach Betrieb kann das zehn Prozent der frühtragenden Tiere betreffen. Um beim Trocken stellen der Tiere keine bösen Überraschungen zu erleben, ist eine Nachuntersuchung empfehlenswert. Dabei kommen zwei Zeitpunkte für die Nachkontrolle infrage:
- Die rektale Untersuchung am 42. Tag.
- Der Trächtigkeitstest in Blut und Milch ab Tag 60 nach der Besamung.
- Die rektale Untersuchung am 42. Tag.
- Der Trächtigkeitstest in Blut und Milch ab Tag 60 nach der Besamung.
Testgenauigkeit 96 %
Der Trächtigkeitstest aus dem Blut und Milchtest (seit 2012) basiert auf dem Nachweis von „Pregnancy- Associated-Glycoproteins“ (PAG). Diese Proteine werden nur von intakten Embryonen beziehungsweise deren Vorläuferzellen, den Trophoblasten, gebildet. Der ELISA-Test wird normalerweise in großen Tierarztpraxen oder einem Untersuchungslabor durchgeführt. Die Testgenauigkeit in Blut und in Milch ist sehr gut (96 %).
Wer Milch untersuchen lassen möchte, muss darauf achten, dass die Probe direkt aus einem eutergesunden Viertel entnommen wird und nicht aus dem Sammelstück oder dem Probenshuttle beim Roboter. Bei letzteren beiden kann es zu Kreuzkontaminationen mit der Milch der vorherigen Kuh kommen. Das kann dann die Testgenauigkeit negativ beeinflussen. Die Milch sollte nur mit Konservierungsmitteln verschickt werden, ansonsten werden die PAG-Proteine abgebaut und sind im Labor nicht mehr nachweisbar.
TU zwölf Tage früher
Nicht tragende Kühe können mit Hilfe eines Resynch-Programms (Ovsynch nach negativer TU) innerhalb von neun Tagen der nächsten Besamung zugeführt werden. In der Grafik ist dargestellt, dass es eine Zeitersparnis von 14 Tagen bedeutet, wenn man das Hormonprogramm am Tag des Trächtigkeitstests mit der ersten GnRh-Injektion startet. Ist die Kuh tragend, wird das Programm umgehend beendet (keine PGF-Injektion!). Ist das Ergebnis negativ, wird das Programm weitergeführt und endet mit einer Terminbesamung ohne Rücksicht auf Brunstsymptome nach der letzten GnRH-Injektion. Dieses systematische Vorgehen wirkt sich auch verkürzend auf die Güsttage aus.
Die Einführung der PAG-Trächtigkeitsdiagnose zusammen mit einem konsequent daran anschließenden Ovsynch-Programm kann die Fruchtbarkeitskennzahlen hinsichtlich der Zwischenkalbezeit und natürlich auch hinsichtlich der Zwischenbesamungszeit in Milchkuhbetrieben deutlich verbessern.
-mt-