Kommentar - „Fleckvieh und Braunvieh: Immer mehr Rinder werden typisiert“

Bei den süddeutschen Fleckvieh- und Braunvieh­organisationen ist die Typisierung von weiblichen Tieren noch nicht so weit fortgeschritten wie im Holsteinbereich. Allerdings zeigen sich Unterschiede zwischen den Regionen und den Verbänden.
Beim Fleckvieh hat sich die Zahl der typisierten Jungrinder im Vergleich zum letzten Jahr um 50 % erhöht. In den letzten monatlich durchgeführten Kandidatenläufen lag der Anteil weiblicher Tiere bei nahezu 20 %, was einer Anzahl von ca. 300 Tieren entspricht. Insbesondere Baden-Württemberg legt deutlich an typisierten Jungrindern zu.
Etwas höher liegt der Anteil weiblicher Tiere in den Typisierungslisten beim Braunvieh. Hier werden monatlich rund 50 bis 60 Tiere (25%) zu jedem Kandidatenlauf eingereicht. Auch bei dieser Rasse ist Baden-Württemberg anteilsmäßig am stärksten vertreten.
Grundsätzlich gelten die Vorteile von typisierten Rindern für alle Rassen. Insbesondere bei der Selektion innerhalb von Jungrinderprogrammen erhöht sich die Aussagekraft bezüglich der Zuchtwerte deutlich. Dies gilt vor allem bei Merkmalen, die auf Basis eines reinen Pedigreezuchtwerts nur eine geringe Sicherheit bieten. Durch den neuen Customchip wird außerdem eine Aussage zum Thema Erbfehler möglich.