Dr. Christine Kalzendorf, Fachreferentin für Grünland und Futterkonservierung
Noch weiß niemand, wie sich die Witterung in diesem Jahr entwickeln wird. Sollten Engpässe in der Grundfutterversorgung entstehen, kann es Sinn machen, Getreide (Ganzpflanzen) zu silieren. Damit es im Laufe der Vegetation nicht zu spät für diese Entscheidung ist, sollten Sie Ihr Vorgehen frühzeitig planen.
Winterweizen gut geeignet
Generell ist die Ganzpflanzen-Silierung mit allen...
Dr. Christine Kalzendorf, Fachreferentin für Grünland und Futterkonservierung
Noch weiß niemand, wie sich die Witterung in diesem Jahr entwickeln wird. Sollten Engpässe in der Grundfutterversorgung entstehen, kann es Sinn machen, Getreide (Ganzpflanzen) zu silieren. Damit es im Laufe der Vegetation nicht zu spät für diese Entscheidung ist, sollten Sie Ihr Vorgehen frühzeitig planen.
Winterweizen gut geeignet
Generell ist die Ganzpflanzen-Silierung mit allen Getreidepflanzen möglich. Wintergerste, Triticale und Winterweizen eignen sich aufgrund des engen Korn: Stroh-Verhältnisses besser als Roggen. In puncto Futterqualität (Stärkegehalt und -ertrag) und Ertragsleistung brachte in eigenen Versuchen Winterweizen Vorteile, gefolgt von Triticale, Wintergerste und Roggen. Allgemein eignen sich Wintergetreidearten (höhere Ertrags- und Energieleistung) besser als Hafer und Sommergerste. Getreide-GPS ist stärkereich, aber eiweiß- und mineralstoffarm. Die geringe Stärkebeständigkeit von 10% liegt auf dem Niveau von Maissilage. Die Höhe des Ertrags ist natürlich auch vom Standort abhängig. In Niedersachsen werden auf besseren Standorten Erträge über 200 dt TM/ha erzielt, auf den leichteren Standorten 130–180 dt TM/ha.
Im Vorfeld planen
Entscheidet man sich kurzfristig, Getreidepflanzen zu silieren, gilt es, folgende Punkte zu beachten:
- Wartezeiten von Pflanzenschutzmitteln und Wachstumsregulatoren zur Silierung einhalten. Diese können unterschiedlich ausfallen und sind in der Gebrauchsanleitung festgelegt.
- Auf eine Ährenbehandlung kann man verzichten.
- Die Stickstoff-Düngung sollte − orientiert an dem Düngebedarfswert − mäßig ausfallen, um das Korn:Stroh-Verhältnis (optimal 1:1 oder höher) nicht zu verschlechtern, d.h. das Halmwachstum nicht anzukurbeln. Die dritte N-Gabe ist für GPS nicht erforderlich. Gegebenenfalls kann die zweite N-Applikation höher ausfallen.
- Die Gelbreife (Korn ist fest, lässt sich nicht ausdrücken) darf noch nicht überschritten sein. Das Material ist sonst zu trocken und kann nicht gut verdichtet werden. Zudem wird das Korn vom Tier unverdaut ausgeschieden. Die Stärke kommt nicht beim Tier an.
- Wartezeiten von Pflanzenschutzmitteln und Wachstumsregulatoren zur Silierung einhalten. Diese können unterschiedlich ausfallen und sind in der Gebrauchsanleitung festgelegt.
- Auf eine Ährenbehandlung kann man verzichten.
- Die Stickstoff-Düngung sollte − orientiert an dem Düngebedarfswert − mäßig ausfallen, um das Korn:Stroh-Verhältnis (optimal 1:1 oder höher) nicht zu verschlechtern, d.h. das Halmwachstum nicht anzukurbeln. Die dritte N-Gabe ist für GPS nicht erforderlich. Gegebenenfalls kann die zweite N-Applikation höher ausfallen.
- Die Gelbreife (Korn ist fest, lässt sich nicht ausdrücken) darf noch nicht überschritten sein. Das Material ist sonst zu trocken und kann nicht gut verdichtet werden. Zudem wird das Korn vom Tier unverdaut ausgeschieden. Die Stärke kommt nicht beim Tier an.
Zur Milchreife ernten
Als Erntetermin hat sich deshalb Mitte der Milchreife bis Beginn der Teigreife bewährt (knappe Erntezeitspanne). In diesem Stadium (BBCH 75–83) beginnt das Stroh sich gelb zu färben, während Halmknoten, Grannen und die oberen zwei Drittel der Blätter noch grün sind. Der Korninhalt soll bei der „Nagelprobe“ leicht spritzen. Somit wird ca. zwei bis drei Wochen vor dem Drusch geerntet.
Mit dem Häcksler wird das Getreide so exakt geerntet, dass ein Aufspleißen der Halme gewährleistet ist. Eine gute Aufbereitung der gesamten Getreideganzpflanze, insbesondere eine vollständige Kornaufbereitung (das Zerschlagen der Körner), ist für eine hohe Verdichtung im Silo enorm wichtig. Die Häcksellänge sollte unter 8 mm liegen.
Getreidepflanzen lassen sich gut silieren. Dennoch ist ein prophylaktischer Zusatz von Siliermitteln zur Verbesserung des Gärverlaufes (Wirkungsrichtung 1b oder 1c) und der aeroben Stabilität (Wirkungsrichtung 2) sinnvoll. Es sind Lagerungsdichten von über 230 kg TM/m³ anzustreben.
Keine Tabellenwerte nutzen
Für eine exakte Rationsberechnung empfehlen sich eigene Analysen, denn die Futterqualität wird durch die Getreideart, den Erntetermin und das Korn:Stroh-Verhältnis (Schnitthöhe) beeinflusst. In Versuchen lag die Spannbreite in der Energiekonzentration zwischen 5,5 bis 6,2 MJ NEL/kg TM.
Achtung: Für das Greening ist der Zeitraum von 1. Juni bis zum 15. Juli für die Anbaudiversifizierung (Einhaltung der Fruchtfolfge) maßgebend. Die Kultur, die in diesem Zeitraum am längsten auf der Fläche wächst, gilt als Hauptkultur. Wenn zum Beispiel bis Mitte Juni die GPS geerntet wird und danach noch eine Maisaussaat folgt, wird der Mais zur Haupt-kultur. -os-