Belüftung im Kälberstall prüfen

Kälber sind anfällig gegenüber Atemwegserkrankungen. Ein Test mit Rauchpatronen hilft, Zugluft auf die Spur zu kommen!

Zugluft ist ein Risikofaktor für Lungenerkrankungen, gerade bei kleinen Kälbern. Sie entsteht bei einem Temperaturunterschied von mehr als 4% zwischen Stall- und Außentemperatur. Die Luft bewegt sich dann mit einer Geschwindigkeit von mehr als 0,3 m/s.
Doch manchmal ist es gar nicht so leicht, die Luftbewegung im Stall auf Ebene der Kälber richtig einzuschätzen. Dabei können einfache Rauchpatronen helfen (erhältlich z.B. bei Schippers, im Zehnerpack für 9 €). So geht‘s:

• Rauchpatrone im Stall anzünden und Rauch gleichmäßig in der Bucht verteilen.

• Rauchpatrone im Stall anzünden und Rauch gleichmäßig in der Bucht verteilen.

• Zeit messen, bis die Luft wieder klar ist (darauf achten, wo der Rauch den Stall verlässt).

• Zeit messen, bis die Luft wieder klar ist (darauf achten, wo der Rauch den Stall verlässt).

Ein Stall ist gut belüftet, wenn der Rauch innerhalb von acht bis zehn Minuten verschwunden ist.
Tipp: 80% der Zugluft entsteht bis zu einer Höhe von 1,50 m – daher vor allem den Bereich vom Boden des Stalles bis zu dieser Höhe gut abdichten!

Bleibt die Einstreu trocken?

Stimmt etwas mit der Belüftung nicht, belastet das die Atemwege der Kälber. Tipp: Auch manche Kälber, die im Liegen gesund erscheinen, haben Schwierigkeiten. Daher die Tiere auftreiben und in Bewegung überprüfen! Glattes und glänzendes Fell ist ein wichtiger Indikator.
Im Stall zeigt sich vor allem an der Einstreu, ob die Belüftung passt. Weil die Ausatemluft der Kälber viel mehr Wasser enthält als die Einatemluft, werden Stall und Einstreu automatisch feuchter. Das nützt vor allem den Mikroorganismen in der Strohmatratze, die wiederum Schadgase wie Ammoniak produzieren. Die Luft im Kälberstall sollte daher drei bis vier Mal pro Stunde wechseln. Stimmt die Belüftung, bleibt die Einstreu trocken! Ideal ist im Kälberstall eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70%. Vorsicht beim Bau: Schadgase sammeln sich meist am tiefsten Punkt. Daher kontrollieren, ob ein Antritt am Fressplatz eventuell zu einem „Becken“ für Ammoniak im Liegebereich führt.-cs-