Die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien beschreibt das frühe Absetzen mit sechs bis acht Wochen, so auch die im Leserbrief zitierte Studie von Eckert et al., 2015.
Die Vorteile des oben vorgeschlagenen späten Absetzens mit zehn bis 14 Wochen sind nicht hinreichend wissenschaftlich belegt. Dazu kommen erhebliche Nachteile für die praktische Umsetzung im Vergleich zum früheren Absetzen:
- Schwierige Umsetzbarkeit und erhöhte Fehleranfälligkeit, wenn ohne Automat bis 8 Wochen abgetränkt wird, insbesondere für Betriebe mit wechselndem Personal.
- Höhere Aufzuchtkosten vor allem durch höhere Menge an Milch bzw. Milchaustauscher.
- Größere Gruppen durch limitierte Stallplätze für Milchkälber erhöhen das Risiko von Lungenerkrankungen. Diese machen erwiesenermaßen den positiven Effekt von intensiver Fütterung auf die Leistungsfähigkeit zunichte (Maccari et al., 2014).
- Schwierige Umsetzbarkeit und erhöhte Fehleranfälligkeit, wenn ohne Automat bis 8 Wochen abgetränkt wird, insbesondere für Betriebe mit wechselndem Personal.
- Höhere Aufzuchtkosten vor allem durch höhere Menge an Milch bzw. Milchaustauscher.
- Größere Gruppen durch limitierte Stallplätze für Milchkälber erhöhen das Risiko von Lungenerkrankungen. Diese machen erwiesenermaßen den positiven Effekt von intensiver Fütterung auf die Leistungsfähigkeit zunichte (Maccari et al., 2014).
Einigkeit herrscht in der Wissenschaft bezüglich der positiven Effekte von hohen Milchmengen in den ersten Lebenswochen auf die spätere Leistungsfähigkeit der Kuh (zusammengefasst z.B. in Khan et al., 2011). Die Herausforderung hierbei ist jedoch, eine ausreichend hohe Starteraufnahme zu erreichen, um ein frühes Absetzen zu ermöglichen. In der Praxis erreichen wir dies durch eine Reduktion der Milchmenge ab der vierten Lebenswoche auf sechs Liter pro Tag (ausgehend von einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 50 kg). Hierbei legen wir viel Wert auf die Qualität der Tränke (Vollmilch oder hochwertiger Milchaustauscher in der höchsten vom Hersteller angegebenen Konzentration).
Bezüglich des Risikos der Pansenazidose sei nochmals darauf hingewiesen, dass für bei dem von uns empfohlenen Tränkesystem die Stärkequelle aus grob gebrochenem Körnermais bestehen muss! Wir lehnen die Verwendung schnell verdaulicher Stärkeformen, wie z.B. Getreide, fein vermahlener Mais, strikt ab, denn dann sind in der Tat vermehrt Pansenazidosen zu beobachten. Die von den Autoren befürchtete Dickdarmazidose tritt nachweislich erst ab Stärkekonzentrationen von über 5% im Dickdarm auf (Li et al., 2010). Selbst Eckert et al. (2015) konnten bei Kälbern mit hohen Starteraufnahmen nur Stärkekonzentrationen von unter 3% nachweisen.
Bezüglich des Risikos der Pansenazidose sei nochmals darauf hingewiesen, dass für bei dem von uns empfohlenen Tränkesystem die Stärkequelle aus grob gebrochenem Körnermais bestehen muss! Wir lehnen die Verwendung schnell verdaulicher Stärkeformen, wie z.B. Getreide, fein vermahlener Mais, strikt ab, denn dann sind in der Tat vermehrt Pansenazidosen zu beobachten. Die von den Autoren befürchtete Dickdarmazidose tritt nachweislich erst ab Stärkekonzentrationen von über 5% im Dickdarm auf (Li et al., 2010). Selbst Eckert et al. (2015) konnten bei Kälbern mit hohen Starteraufnahmen nur Stärkekonzentrationen von unter 3% nachweisen.
A. Prohl, PhD, agro prax (Ankum)