In der Studie der LfL und des TGD Bayern e.V. wurden sieben am Markt erhältliche Enthornungsgeräte verwendet (siehe Übersicht 4).Enthornungsergebnis meist zufriedenstellendDie Kontrolle des Enthornungserfolgs war aufgrund der unterschiedlich langen Abheilungsverläufe und des teils...
In der Studie der LfL und des TGD Bayern e.V. wurden sieben am Markt erhältliche Enthornungsgeräte verwendet (siehe Übersicht 4).Enthornungsergebnis meist zufriedenstellendDie Kontrolle des Enthornungserfolgs war aufgrund der unterschiedlich langen Abheilungsverläufe und des teils zeitnahen Verlassen des Betriebes nach der Enthornung schwierig umzusetzen. Insgesamt konnten 184 enthornte Kälber kontrolliert werden. Bei 83,7 % der Kälber war das Veröden der Hornanlage erfolgreich. Insgesamt war die Enthornung der Versuchskälber in 83,7 % der Fälle in Ordnung. Lediglich bei 7,6 % der Kälber waren die Hörner nachgewachsen. Davon wurden rund 80 % mit einem Akkugerät enthornt. Bei 8,7 % der Kälber war das Enthornungsergebnis zum Zeitpunkt der Kontrolle noch unklar.Bei der Wärmeentwicklung der Geräte erreichten alle gas- und netzbetriebenen Enthornungsgeräte die Zielwerte über 480 °C. Die Akkugeräte erreichten höhere Temperaturen (Buddex 900 °C, HornUp 540 bis 700 °C), wobei hier im Vergleich auch weniger Masse erhitzt werden muss (Metallring), die sich dementsprechend schneller wieder abkühlt. Außerdem schalten sich diese Geräte nach ca. 7 Sekunden automatisch wieder ab, sodass teilweise ein zweiter oder dritter Brennvorgang nötig ist, um die Hornknopse vom umliegenden Gewebe vollständig abzutrennen. Im Winter ist es wichtig, darauf zu achten, dass gas- und netzbetriebene Geräte aufgrund der niedrigen Temperaturen eine längere Aufheizphase benötigen.Brennkopf muss passenDie Hornknospen fallen tierindividuell unabhängig vom Alter unterschiedlich groß aus. Im Durchmesser variieren die Hornanlagen nicht stark, allerdings unterscheidet sich das Längenwachstum nach außen z. T. deutlich (7 bis 13 mm). Zudem gibt es Rassenunterschiede: Braunviehkälber haben meist ausgeprägtere Hornknospen als Fleckviehkälber. Daher ist bei der Auswahl des Enthornungsgerätes auf einen passenden Brennkopf zu achten. Die empfohlene Altersangabe des Herstellers bietet alleine nur wenig Sicherheit für eine erfolgreiche Enthornung. Der Durchmesser von 17 bis 20 mm ist meist ausreichend, entscheidend ist die Tiefe der Aussparung. Hier variieren die Geräte zwischen 8 und 16 mm.Jedes Enthornungsgerät erfordert durch seine unterschiedliche Bau- und Funktionsweise Übung in der Handhabung. Sollen die Kälber erst später (größere Hornknopsen) enthornt werden, ist der Einsatz von Akkugeräten kaum möglich. Daher sollten vor der Anschaffung die betriebsinternen Abläufe und bauliche Gegebenheiten sowie persönliche Präferenzen überdacht werden, um das beste Gerät auswählen zu können. Wenn möglich, sollten verschiedene Geräte vorher ausprobiert werden.F. Greil