Im Artikel beschrieb die Autorin ein Fütterungskonzept, das den in der Praxis häufig auftretenden Absetzknick am Ende der Tränkeperiode vermeiden soll. Die Autorin rät zu dem folgenden „Fahrplan“ während der Tränkephase:
- Ab der vierten Lebenswoche die Milchmenge auf täglich 12% des Geburtsgewichtes limitieren,
- getreidefreies Kraftfutter zur freien Aufnahme ab der ersten Lebenswoche,
- Mais als Stärketräger einsetzen,
- mit dem Abtränken beginnen, sobald die Kälber an drei aufeinanderfolgenden Tagen je 1 kg Kraftfutter/Tag aufnehmen.
- Ab der vierten Lebenswoche die Milchmenge auf täglich 12% des Geburtsgewichtes limitieren,
- getreidefreies Kraftfutter zur freien Aufnahme ab der ersten Lebenswoche,
- Mais als Stärketräger einsetzen,
- mit dem Abtränken beginnen, sobald die Kälber an drei aufeinanderfolgenden Tagen je 1 kg Kraftfutter/Tag aufnehmen.
Diese Vorgehensweise können wir so nicht empfehlen. Nehmen die Kälber zu früh hohe Kraftfuttermengen auf, steigt das Risiko von Pansenazidosen. Obwohl viel Buttersäure im Pansen vorhanden ist, hat sich die Aufnahmekapazität für die kurzkettigen Fettsäuren (Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure) zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend entwickelt (Beharka et al., 1998).
Werden Kälber innerhalb der ersten Lebenswochen aufgrund eines geringen Angebotes an Milch oder Milchaustauschertränke (limitierte Tränke) dazu „gezwungen“, Kraftfutter aufzunehmen, kann die darin enthaltene Stärke nicht vollständig fermentiert werden. Der Teil der Stärke, der nicht im Pansen abgebaut werden kann, fließt weiter über den Dünndarm in den Dickdarm, wo aufgrund einer verstärkten Fermentation und Säureproduktion eine Dickdarmazidose auftreten kann (Eckert et al., 2015). Ein großer Teil der Stärke wird jedoch unverdaut mit dem Kot ausgeschieden.
Eine rasche Pansenentwicklung kann nicht mithilfe einer restriktiven Milchfütterung „erkauft“ werden. Um den Absetzknick zu vermeiden, sollten Kälber über sechs bis acht Wochen abgetränkt werden, sodass sich die Tiere sehr sanft auf die Verdauung des späteren Wiederkäuers umstellen können. Kälber sollten erst mit 10 bis 14 Wochen vollständig abgetränkt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie aber 2 kg Kraftfutter pro Tag fressen, um den Wachstumsknick zu vermeiden.
Eine rasche Pansenentwicklung kann nicht mithilfe einer restriktiven Milchfütterung „erkauft“ werden. Um den Absetzknick zu vermeiden, sollten Kälber über sechs bis acht Wochen abgetränkt werden, sodass sich die Tiere sehr sanft auf die Verdauung des späteren Wiederkäuers umstellen können. Kälber sollten erst mit 10 bis 14 Wochen vollständig abgetränkt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie aber 2 kg Kraftfutter pro Tag fressen, um den Wachstumsknick zu vermeiden.
Dr. C. Koch, Dr. T. Scheu, Dr. M. Korst, Dr. H.J. Kunz, Prof. M. Kaske, Dr. I. Steinhöfel, Dr. B. Fischer, PD H. Hammon, D. Frieten, C. Gerbert, Prof. K. Huber, Prof. H. Sauerwein, Prof. G. Dusel, Prof. M. Steele