Kommentar - Die Heu-Gabe bei Frischmelkern überprüfen

Auch wenn die Tendenz der Versuchsergebnisse aus Iden eindeutig ist, sollten sie nicht dazu führen, dass man die Verwendung von Heu im geburtsnahen Zeitraum ablehnt.
Dies hieße, die vielen guten Erfahrungen zur Heu-Fütterung aus der praktischen Milchkuh-fütterung, zu ignorieren. Es soll aber hier darauf hingewiesen werden, dass ein Heu-Angebot zur freien Aufnahme unter bestimmten Rahmenbedingungen nicht immer richtig und gut für die Milchkühe sein muss, sogar von Nachteil für sie sein kann. Denn zu viel aufgenommenes Heu könnte die TMR-Aufnahme der Kühe reduzieren und damit ihre Versorgung mit Energie und notwendigen Nährstoffen, auch Rohfaser, verschlechtern. Deshalb ist es angeraten die HeuFütterung im geburtsnahen Zeitraum kritisch zu überprüfen und sie gegebenenfalls einzuschränken.
Diese genannten Hinweise und Empfehlungen beziehen sich ausschließlich auf vergleichbare betriebliche Rahmenbedingungen wie in der vorgestellten Untersuchung aufgezeigt, also auf einen zeitlich begrenzten und unvorbereiteten Heu-Einsatz ad libitum nach der Abkalbung bei sonst praktizierter TMR-Fütterung – ein nicht selten praktiziertes Verfahren, z.B. in großen Milchviehbetrieben. Thomas Engelhard