Bereits bei Temperaturen ab 20°C kommen Kühe ins Schwitzen. Wir haben für Sie einige Fütterungstipps zusammengestellt, die helfen, Hitzestress für Ihre Kühe abzumildern.
Kühe, die unter Hitzestress leiden, stehen deutlich mehr und liegen weniger. Durch das Stehen versuchen sie mehr Wärme abzugeben. Denn so vergrößern sie ihre Oberfläche...
Bereits bei Temperaturen ab 20°C kommen Kühe ins Schwitzen. Wir haben für Sie einige Fütterungstipps zusammengestellt, die helfen, Hitzestress für Ihre Kühe abzumildern.
Kühe, die unter Hitzestress leiden, stehen deutlich mehr und liegen weniger. Durch das Stehen versuchen sie mehr Wärme abzugeben. Denn so vergrößern sie ihre Oberfläche und damit die Chance, durch Luftbewegungen das Wärmepolster um ihren Körper aufzulösen. Durch das vermehrte Stehen werden allerdings das Wiederkauverhalten und der Energieverbrauch negativ beeinflusst. Bei warmen Temperaturen bewegen sich die Tiere weniger, die Besuche am Futtertisch nehmen ab. Die Kühe fressen weniger, gleichzeitig steigt jedoch ihr Energiebedarf. Die Ausscheidung von Mineralstoffen ist erhöht und es gelangt weniger puffernder Speichel in den Pansen.
Um darauf zu reagieren, gibt es neben haltungstechnischen Maßnahmen gegen Hitzestress auch Ansätze in der Fütterung, mit denen Sie Ihre Kühe vor einem Leistungseinbruch sowie gesundheitlichen Schäden durch Hitze schützen können. Um keine abrupten Wechsel in der Fütterung zu haben, stellen Sie die Kühe bestenfalls bereits Mitte Mai auf eine „Sommerration“ um, die bis in den Herbst gefüttert wird. Im Herbst erfolgt dann die Umstellung auf die „Winterration“.
Den Pansen stabilisieren
- Futtervorlage: Kühe nehmen im Sommer bis zu zwei Drittel ihrer Futtermengen nachts auf. Die Tröge müssen also abends und in der Nacht gefüllt und nicht leer sein! Das Futter sollte abends oder noch besser mehrmals täglich vorgelegt werden. Auch die Restfutterbeseitigung und Futtertischreinigung sollten abends erfolgen. Ideal ist es, das Futter zweimal täglich neu anzumischen. TMR-Mischungen neigen zu Erwärmung. Sie sollten mit geeigneten Produkten, z.B. Sorbinsäure, stabilisiert werden. So sichern Sie die Futteraufnahme der Tiere weiter ab.
- Futtervorlage: Kühe nehmen im Sommer bis zu zwei Drittel ihrer Futtermengen nachts auf. Die Tröge müssen also abends und in der Nacht gefüllt und nicht leer sein! Das Futter sollte abends oder noch besser mehrmals täglich vorgelegt werden. Auch die Restfutterbeseitigung und Futtertischreinigung sollten abends erfolgen. Ideal ist es, das Futter zweimal täglich neu anzumischen. TMR-Mischungen neigen zu Erwärmung. Sie sollten mit geeigneten Produkten, z.B. Sorbinsäure, stabilisiert werden. So sichern Sie die Futteraufnahme der Tiere weiter ab.
Tipp: Salzgesättigtes Wasser mit der Gießkanne über die vorgelegte Ration geben. Dies bietet einen Anreiz, mehr Futter aufzunehmen. Beachten Sie aber, dass es nicht der Erhöhung der Natriumgabe dient.
- Faseranteil der Ration reduzieren: Reduzieren Sie den Anteil an Rohfaser in der Ration während der Hitzeperiode. Allerdings ohne die Wiederkäuergerechtheit zu missachten (Grobfutteranteil 50%). Führen Sie die Ration gezielt an die Untergrenze von 350 g strukturwirksame Rohfaser pro 100 kg Körpergewicht heran. Dabei nur das beste rohfaserarme Grobfutter einsetzen, auf Stroh oder faserreiches Heu gegebenenfalls komplett verzichten.
- Pansenmikroben stimulieren: Mit dem Einsatz von Lebendhefen lassen sich die Verhältnisse im Pansen stärken. Sie stimulieren die Pansenbakterien und stabilisieren somit auch die Futteraufnahme und den pH-Wert.
- Pansen abpuffern: Sinkt die Futteraufnahme, fehlen Speichel und dessen Puffersubstanzen (3 bis 5 kg Natriumbicarbonat in 200 l Speichel) im Pansen. Regen Sie durch die Ration die Wiederkauaktivität der Tiere an. Durch das Wiederkauen gelangt Speichel in den Pansen.
- Kraftfuttermenge reduzieren: Die Kraftfuttermenge, die zusätzlich gefüttert wird, müssen Sie absenken, da die Aufnahme faserhaltiger Futtermittel bei Hitzestress tendenziell sinkt. Die Kraftfuttermenge darf auch bei sinkender Milchleistung nicht erhöht werden. Dadurch würde die Gefahr einer Azidose stark ansteigen.
- Pansengeschütztes Methionin: Die Aminosäure wird für die Milchbildung benötigt. Der Bedarf ist abhängig von der Milchleistung und dem Proteingehalt der Milch. Methionin erhöht die Ausnutzung anderer Aminosäuren und verbessert die Proteinversorgung für Erhaltung, Produktion und Fruchtbarkeit. Eine wissenschaftliche Studie (Nikkhah et al., 2013) zeigt, dass die Zugabe von 15 g pansengeschütztem Methionin in den Sommermonaten zu einer höheren Trockenmasseaufnahme, höheren Milchleistungen sowie Milchfett- und Milchproteingehalten führt. Die Güstzeit der Kühe sank auf 106 Tage und reduzierte so die Zwischenkalbezeit.
- Hochleistungsrationen mit Fetten aufwerten: Die Wärmeproduktion im Pansen ist bei dem Einsatz von Fetten deutlich geringer als bei faserreichen Energieträgern oder leichtlöslichen Kohlenhydraten. Fette liefern viel Energie, ohne die Aufnahmekapazität zu belasten. Setzen Sie pansengeschützte und ungeschützte Fette zu gleichen Teilen ein (bis zu 1.300 g möglich). Aber Vorsicht bei Frischabkalbern! Diese haben durch das Einschmelzen von Körperfett einen erhöhten Blutfettsäurespiegel und fressen bei erhöhten Fettgaben weniger.
- Ration nicht zu trocken: Die Gesamtration sollte nicht trockener als 50 bis 55% TM sein. Um den Tieren zusätzliches Wasser zur Verfügung zu stellen, kann der Ration Wasser zugegeben werden (Ziel: 40% TM). Aber Vorsicht: Bei trockenen Silagen reicht die Säuremenge nicht aus, um den pH-Wert der Ration im sauren Bereich zu halten. Nacherwärmung droht!
- Faseranteil der Ration reduzieren: Reduzieren Sie den Anteil an Rohfaser in der Ration während der Hitzeperiode. Allerdings ohne die Wiederkäuergerechtheit zu missachten (Grobfutteranteil 50%). Führen Sie die Ration gezielt an die Untergrenze von 350 g strukturwirksame Rohfaser pro 100 kg Körpergewicht heran. Dabei nur das beste rohfaserarme Grobfutter einsetzen, auf Stroh oder faserreiches Heu gegebenenfalls komplett verzichten.
- Pansenmikroben stimulieren: Mit dem Einsatz von Lebendhefen lassen sich die Verhältnisse im Pansen stärken. Sie stimulieren die Pansenbakterien und stabilisieren somit auch die Futteraufnahme und den pH-Wert.
- Pansen abpuffern: Sinkt die Futteraufnahme, fehlen Speichel und dessen Puffersubstanzen (3 bis 5 kg Natriumbicarbonat in 200 l Speichel) im Pansen. Regen Sie durch die Ration die Wiederkauaktivität der Tiere an. Durch das Wiederkauen gelangt Speichel in den Pansen.
- Kraftfuttermenge reduzieren: Die Kraftfuttermenge, die zusätzlich gefüttert wird, müssen Sie absenken, da die Aufnahme faserhaltiger Futtermittel bei Hitzestress tendenziell sinkt. Die Kraftfuttermenge darf auch bei sinkender Milchleistung nicht erhöht werden. Dadurch würde die Gefahr einer Azidose stark ansteigen.
- Pansengeschütztes Methionin: Die Aminosäure wird für die Milchbildung benötigt. Der Bedarf ist abhängig von der Milchleistung und dem Proteingehalt der Milch. Methionin erhöht die Ausnutzung anderer Aminosäuren und verbessert die Proteinversorgung für Erhaltung, Produktion und Fruchtbarkeit. Eine wissenschaftliche Studie (Nikkhah et al., 2013) zeigt, dass die Zugabe von 15 g pansengeschütztem Methionin in den Sommermonaten zu einer höheren Trockenmasseaufnahme, höheren Milchleistungen sowie Milchfett- und Milchproteingehalten führt. Die Güstzeit der Kühe sank auf 106 Tage und reduzierte so die Zwischenkalbezeit.
- Hochleistungsrationen mit Fetten aufwerten: Die Wärmeproduktion im Pansen ist bei dem Einsatz von Fetten deutlich geringer als bei faserreichen Energieträgern oder leichtlöslichen Kohlenhydraten. Fette liefern viel Energie, ohne die Aufnahmekapazität zu belasten. Setzen Sie pansengeschützte und ungeschützte Fette zu gleichen Teilen ein (bis zu 1.300 g möglich). Aber Vorsicht bei Frischabkalbern! Diese haben durch das Einschmelzen von Körperfett einen erhöhten Blutfettsäurespiegel und fressen bei erhöhten Fettgaben weniger.
- Ration nicht zu trocken: Die Gesamtration sollte nicht trockener als 50 bis 55% TM sein. Um den Tieren zusätzliches Wasser zur Verfügung zu stellen, kann der Ration Wasser zugegeben werden (Ziel: 40% TM). Aber Vorsicht: Bei trockenen Silagen reicht die Säuremenge nicht aus, um den pH-Wert der Ration im sauren Bereich zu halten. Nacherwärmung droht!
Mineralstoffhaushalt ausgleichen
- Antioxidantien ergänzen: Die Zulage von Vitamin E, Selen und β-Carotin kann den oxidativen Stress durch die erhöhte Atemfrequenz mildern.
- Natriumbedarf decken: Bei steigenden Temperaturen steigt auch der Natriumbedarf. Bei 25°C schwitzen Kühe bereits 1,5 l Wasser je Stunde aus. Den steigenden Salzverlust gilt es auszugleichen. Stellen Sie Salzlecksteine oder Natriumcarbonat zur freien Aufnahme zur Verfügung (etwa 30 g Viehsalz pro Kuh und Tag).
- Mineralien ergänzen: Durch das vermehrte Ausscheiden gilt es, das Mineralfutter um 10% bis 25% der empfohlenen Tagesration zu erhöhen.
- Wasserversorgung: Kontrollieren Sie die Tränken. An heißen Tagen kann eine laktierende Kuh 180 l Wasser aufnehmen, sofern die Qualität stimmt und der Zugang uneingeschränkt ist. Die Durchflussrate muss 70–80 l pro Minute betragen. Achten Sie auf die Sauberkeit der Tränken. Bei Trogtränken 10 cm Troglänge pro Kuh bereitstellen.
- Antioxidantien ergänzen: Die Zulage von Vitamin E, Selen und β-Carotin kann den oxidativen Stress durch die erhöhte Atemfrequenz mildern.
- Natriumbedarf decken: Bei steigenden Temperaturen steigt auch der Natriumbedarf. Bei 25°C schwitzen Kühe bereits 1,5 l Wasser je Stunde aus. Den steigenden Salzverlust gilt es auszugleichen. Stellen Sie Salzlecksteine oder Natriumcarbonat zur freien Aufnahme zur Verfügung (etwa 30 g Viehsalz pro Kuh und Tag).
- Mineralien ergänzen: Durch das vermehrte Ausscheiden gilt es, das Mineralfutter um 10% bis 25% der empfohlenen Tagesration zu erhöhen.
- Wasserversorgung: Kontrollieren Sie die Tränken. An heißen Tagen kann eine laktierende Kuh 180 l Wasser aufnehmen, sofern die Qualität stimmt und der Zugang uneingeschränkt ist. Die Durchflussrate muss 70–80 l pro Minute betragen. Achten Sie auf die Sauberkeit der Tränken. Bei Trogtränken 10 cm Troglänge pro Kuh bereitstellen.
Vergessen Sie die Trockensteher nicht!
Besonders tragende Kühe gilt es zu kühlen und deren Ration anzupassen. Denn bei hitzegestressten Kühen tritt eine erhöhte embryonale Sterblichkeit und Abortrate auf. Hitzestress hat Auswirkungen auf das ungeborene Kalb sowie die folgende Laktation!
Die Kälber von Tieren, die unter Hitze litten, werden geschwächt und mit geringerem Geburtsgewicht geboren. Die Unterschiede im Gewicht sind in vielen Fällen bis zum Alter von zwölf Monaten vorhanden. Wissenschaftlich belegen lässt sich die schlechtere Immunglobulin-Versorgung von Kälbern hitzegestresster Mütter. Die Kälber können die Immunglobuline nicht vollständig aufnehmen. Nach ihrer ersten Kalbung geben diese Kälber sogar weniger Milch als Kälber, deren Mütter dem Stressor Hitze nicht ausgesetzt waren. Auch Kühe, die in der Trockenstehzeit unter Hitzestress standen, geben in der folgenden Laktation weniger Milch.
Der metabolische Stress, unter dem Mehrkalbskühe im Zeitraum der Abkalbung stehen, kann durch die Erhöhung von Vitamin E während der Transitperiode (3.000 IE ab 14 Tage vor und 2.000 IE bis 42 Tage nach dem Kalben) abgemildert werden.
Stellen Sie die Futteraufnahme der trocken stehenden Kühe sicher. Fressen die Kühe weniger, starten sie schlechter in die Laktation!A. Schworm